Deutsche TV-Premiere: 23.06.2012 (3sat)
"Ein Fest der Schauspieler" - so urteilen die Kritiker über die Inszenierung von Tschechows "Der Kirschgarten" am Kölner Schauspiel in der Regie von Karin Henkel. Eine absurde Komödie, Tschechows letztes Stück, uraufgeführt 1904, über die Künste des Missverstehens, über Fatalismus, über Verrückungen von Wünschen und Ängsten in einer Welt, fast so unübersichtlich und lähmend wie heute. Der Realitätsverlust materialisiert sich. "Auf in ein neues Leben" skandieren die Akteure zum Schluss und eilen zielstrebig ziellos hin und her. Die Tradition ist untergegangen und die Verheißungen der Neuzeit bestehen nur aus vier blinkenden Kirmeskirschblüten. Ein hervorragendes Schauspieler-Ensemble, angeführt von Lena Schwarz, Lina Beckmann und Charly Hübner treibt diesen Abend mit Wonne und Esprit hin zu einem Ende der Ausweglosigkeit, das selten so bunt zu sehen war. Kurz nach der Premiere wurde die Kölner Inszenierung bereits als eine der bemerkenswertesten Inszenierungen des Jahres ausgezeichnet und zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
(WDR)
