Piero della Francesca (1422-1492), von seinen Zeitgenossen als sogenannter König der Malerei gefeiert, gilt als ein Ausnahmetalent zwischen Michelangelo, Rafael und Leonardo. Seine Christus-Figuren und Madonnen strahlen eine einzigartige Schönheit und Unergründlichkeit aus. Mit seinem mathematischen Blick auf Perspektive und Proportion revolutionierte er die Kunst und inspirierte später Künstler wie Paul Cézanne und Filmemacher wie Pier Paolo Pasolini. Warum fasziniert Piero della Francesca bis heute? Was macht seine Kunst so zeitlos? Und warum betrachten moderne Künstler ihn als ihren Zeitgenossen? Die Kunsthistorikerin Machtelt Brüggen Israëls und Carlo Ginzburg, einer der renommiertesten Historiker unserer Zeit, beleuchten die berühmten Meisterwerke und die verborgen gebliebenen Geschichten hinter den ikonischen Bildern. Der Film nimmt uns aber auch mit auf eine visuelle Reise durch die Toskana, Umbrien und die Marken - die "Terre di Piero". In Pieros Geburtsort Sansepolcro erzählen Einheimische bei einer Tischrunde von Pieros Einfluss - begleitet von Renaissance-Rezepten, die seine Kunst kulinarisch spiegeln. Im Zweiten Weltkrieg rettete ein britischer Offizier sein Meisterwerk "Die Auferstehung Christi", indem er den Beschuss von Sansepolcro durch die eigenen Kugeln stoppte - inspiriert von Aldous Huxleys Worten: "Das schönste Bild der Welt". Der Film geht über kunsthistorisches Wissen hinaus, verbindet als Hommage Vergangenheit und Gegenwart sowie Menschen und Landschaften - und macht so Pieros Welt gleichsam wieder lebendig.
(arte)
Länge: ca. 53 min.
Internationale TV-Premiere: 18.04.2025 (SRF 1)
Deutsche TV-Premiere: 24.08.2025 (arte)
gezeigt bei: Sternstunde Kunst (CH, 1998)
Cast & Crew
- Regie: Marion Kollbach