Der jähzornige Erfinder Guillaume hat einen fetten Fisch an Land gezogen: Japanische Geschäftsleute wollen seine neueste Entwicklung, die CX 22, kaufen. Auf das ganz große Geld aus, setzt der kleine Unternehmer alle Hebel in Bewegung, um den Auftrag termingerecht zu erfüllen. Dabei geht nicht nur allerhand Mobiliar in die Brüche, sondern auch der Haussegen gerät in Schieflage. In "Der Querkopf" brilliert Louis de Funès, der wohl "größte" und erfolgreichste französische Komiker, in seiner Paraderolle als aufbrausender Choleriker. In seiner bekannten Manier "nach oben buckelnd, nach unten tretend" bleibt er dabei dennoch stets sympathisch und sorgt mit seinem skurrilen Humor für reichlich Lacher. Guillaume Daubray-Lacaze (Louis de Funès) ist nicht nur ehrgeiziger Unternehmer und amtierender Bürgermeister, er ist außerdem begnadeter Erfinder und seit 23 Jahren Ehemann. All diesen Aufgaben scheint der "Querkopf" mit tatkräftiger Unterstützung durch seine fürsorgliche Ehefrau Bernadette (Annie Girardot) gewachsen zu sein. Als er einer Gruppe japanischer Geschäftsmänner seine neueste Entwicklung, eine luftfilternde Supermaschine, präsentiert, wittert er fette Beute. Die Japaner wollen gleich 3000 Exemplare des Gerätes. Zum Größenwahnsinn neigend, nimmt Guillaume den Auftrag an. Erst zu spät wird dem geldgierigen Unternehmer klar, dass er räumlich expandieren muss, um die gewaltige Stückzahl produzieren zu können. Als seine Landbeschaffungsversuche trotz drastischer Maßnahmen scheitern, erklärt er kurzer Hand das eigene Heim zur neuen Produktionsstätte. Was mit einer kleinen Maschine im Wohnzimmer beginnt, nimmt bald das ganze Haus ein, und selbst das eheliche Schlafzimmer wird zur Maschinenhalle umfunktioniert. Bernadette, die bisher all das mit stoischer Gelassenheit ertragen hat und ihren Gatten unterstützt, wo sie nur kann, beginnt endgültig zu rebellieren, als Guillaume ihren heiligen Gemüsegarten als Sickergrube für sein giftiges Abwasser nutzt. Sie quartiert sich in einem Hotel ein und macht etwas, was sich zuvor aus Furcht vor dem machtsüchtigen Guillaume noch kein Gemeindemitglied gewagt hat: Bernadette lässt sich von der örtlichen Umweltschutzpartei zur neuen Bürgermeisterkandidatin aufstellen! Der Amtsträger, der fortan mit seinen nächtlichen Dämonen und Alltagsschwierigkeiten alleine fertig werden muss, wird nun auch noch in aller Öffentlichkeit als Umweltsünder angeprangert und kann mit seinem dürftigen Wahlprogramm nicht wirklich überzeugen. Zunächst für die Nebenrolle als Kommissar Juve engagiert, erkannte der "Fantômas"-Regisseur Jean Girault schon bald, dass das eigentliche Zugpferd des Films nicht Hauptdarsteller Jean Marais, sondern Louis de Funès war. Bereits im zweiten Teil der Trilogie bekam der Komiker deshalb eine tragende Rolle und sollte sich fortan vor Engagements kaum mehr retten können. Auch die Zusammenarbeit mit Regisseur Claude Zidi erwies sich als äußerst fruchtbar. Das urkomische Ergebnis ist neben "Brust oder Keule" (1978) der im gleichen Jahr erschienene "Querkopf". Allein in den Jahren zwischen 1964 und 1979 schafften es sieben Funès-Filme auf Platz 1 der meistbesuchten Filme Frankreichs. Der Komiker, der in über 140 Filmen agierte, starb 1983 im Alter von 68 Jahren in Folge seines dritten Herzinfarktes in Nantes. Sendelänge: 89 Minuten...
(ZDF)
Länge: ca. 93 min.
Deutscher Kinostart: 16.03.1978
Internationaler Kinostart: 16.03.1978
Original-Kinostart: 22.03.1978 (F)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Claude Zidi
- Drehbuch: Pascal Jardin, Claude Zidi, Michel Fabre
- Produktion: Patrick Delauneux, Pierre Gauchet, Patrick Zeyen, Simar Films, Les Films Christian Fechner, Marcel Berbert, Christian Fechner
- Produktionsauftrag: ZDF
- Musik: Vladimir Cosma
- Kamera: Claude Renoir
- Schnitt: Monique Isnardon, Robert Isnardon
- Szenenbild: Théobald Meurisse
- Maske: Louis Bonnemaison
- Kostüme: Paulette Breil
- Regieassistenz: Hélène Bernardin, Reynald Calcagni, Jacques Santi, Emile Heredia, Yvan Isaac