Originalpremiere: 1919
"Der rote Halbmond" schildert das abenteuerliche Leben des Kapitäns Michael Timar, der einem türkischen Pascha und seiner Tochter Kondja zur Flucht über die Donau verhilft. Sie werden von zwei Berufsverbrechern verfolgt, die es auf das Vermögen des Paschas abgesehen haben. Bei einem Schiffsunglück kommt der Vater ums Leben, seine Tochter erreicht mit Timar die Grenzstadt zwischen Ungarn und der Slowakei, Komorn. Aus dem Wrack des Schiffes hebt Timar heimlich den Schatz des Paschas, der ihn zu einem erfolgreichen Geschäftsmann macht, und heiratet Kondja. Doch die Ehe verläuft unglücklich, und Timar beginnt ein heimliches Verhältnis mit der jungen Noémi, die auf einer abgeschiedenen Donauinsel lebt. Ständig drohen seine Geheimnisse aufzufliegen, zumal die beiden Verfolger nun ihn im Visier haben. Er kann sie nicht abschütteln und muss eine Entscheidung treffen. "Der rote Halbmond" ist die deutsche Version des ungarischen Films "Az Aranyember", der als einziger Film aus Alexander Kordas Frühwerk überliefert ist. Er basiert auf dem ungarischen Romanklassiker "Ein Goldmensch" von Mor Jokai aus dem Jahre 1872. Ursprünglich als Dreiteiler mit einer Länge von über 6.000 Metern Zelluloid und damit einer Spieldauer von etwa vier Stunden abgedreht, ein veritabler Sensationsfilm mit Verfolgungsjagden und gefährlichen Verbrechern, hat sich nur die gekürzte deutsche Fassung unter dem Titel "Der rote Halbmond" mit den historischen Einfärbungen, Viragen, erhalten. Herausragend an diesem frühen Film Kordas sind die ausgezeichnete Kameraarbeit, die starke Charakterzeichnung sowie das atmosphärische Licht.
(arte)