Originalpremiere: 31.08.1982
29.10.1982
FSK 12
Ein höchst persönlicher Schwarz-Weiß-Film von Wim Wenders über das Filmemachen in Europa und Amerika. Er handelt von einem Filmteam, das auf der westlichsten Spitze Europas gestrandet ist, denn der Produzent hat den Regisseur Friedrich Munroe und seine Crew einfach im Stich gelassen. Nachdem der letzte Meter Film verdreht wurde, gibt es nichts mehr zu tun als zu warten ... Ein amerikanisches Filmteam dreht in Portugal den postapokalyptischen, schwarzweißen Science-Fiction-Film "The Survivors": Eine Gruppe von Menschen irrt durch die Landschaft und sucht in Schutzkleidung das Meer. Und genau am Höhepunkt, wenn diese Menschen endlich das Wasser erreichen, ist das Geld und das Filmmaterial aus. Regisseur Friedrich Munroe, Kameramann, Drehbuchautor und Schauspieler werden von ihrem Produzenten Gordon im Stich gelassen - er war nach Hollywood gereist und hatte versprochen, alles Nötige zu schicken. Nachdem der letzte Meter Film verdreht wurde, gibt es nichts mehr zu tun als zu warten. Schließlich bricht Friedrich nach Los Angeles auf, um den verlorenen Produzenten zu suchen. Er findet ihn auf dem Sunset Boulevard in seinem Wohnmobil auf der Flucht vor irgendwelchen Gangstern oder Finanziers. Während einer nächtlichen Fahrt erzählt Gordon, dass er das Projekt gut fand, aber seine Geldgeber nur über die Probeausschnitte gelacht haben. Niemand will einen Schwarz-Weiß-Film sehen. Als sich die beiden auf einem Parkplatz verabschieden, werden Filmemacher und Produzent nacheinander erschossen … "Der Stand der Dinge" entstand im Frühjahr 1981, als der Produzent Francis Ford Coppola die Arbeit an seinem und Wenders' gemeinsamen Filmprojekt "Hammett" unterbrochen hatte, um das Drehbuch durch Ross Thomas ein drittes Mal umschreiben zu lassen. Hätte Francis Ford Coppola Wim Wenders nicht nach Hollywood geholt, wäre "Der Stand der Dinge" wohl nie gedreht worden. Das Werk über die Unterschiede des Filmemachens in Europa und Amerika ist gleichzeitig eine autobiografische Aufarbeitung dessen, was Wenders während der Dreharbeiten von "Hammett" erlebte. Neben der Originalmusik von Jürgen Knieper verwendete Wenders Lieder von verschiedenen Punk- und No-Wave-Bands, darunter X und The Del-Byzanteens. Der Film wurde 1982 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Im folgenden Jahr gewann er den "Deutschen Filmpreis in Gold" in der Kategorie Kamera und in Silber in der Kategorie "Bester programmfüllender Spielfilm". Wenders' 1994 erschienener Film "Lisbon Story" ist eine lose Fortsetzung von "Der Stand der Dinge". Eine Rolle spielte erneut Patrick Bauchau. "Ein vielschichtiger Film über die Bedeutung von Kinogeschichten als Realitätserfahrung - von Wim Wenders zu einer überzeugenden filmischen Darstellung menschlicher Verhaltensweisen geformt." (Lexikon des internationalen Films)...
(BR Fernsehen)