Der spielerische Tierfilm "Der verzauberte Wald" war die einzige Kinoarbeit des renommierten Dokumentarfilmers Alberto Ancilotto. Ein kleiner Waschbär wird von kindlichem Entdeckerdrang gepackt und beginnt, den riesigen Wald, in dem er mit seiner Familie lebt, auf eigene Faust zu erkunden. Dabei trifft er auf eine geheimnisvolle Eule, die ihm vom magischen Duft der Mohnblumen erzählt. Fortan kennt er nur noch ein Ziel: Er muss eine Mohnblume finden und an ihr schnuppern. Als er auf einer großen Wiese nicht fündig wird, wandert er immer tiefer in den Wald hinein. Dabei macht er eine Reihe wunderlicher Entdeckungen und lernt die vielfältigen Bewohner des Waldes und deren zum Teil eigentümlichen Verhaltensweisen kennen. Das Volk der schwarzen Ameisen zum Beispiel ist unermüdlich damit beschäftigt, Nahrung zu sammeln und in seinen Bau zu schleppen. Die wuseligen Tierchen kümmern sich aufopferungsvoll um ihren Nachwuchs, sind im Notfall aber auch in der Lage, sich eine Schlacht mit den verfeindeten roten Ameisen zu liefern. Nicht weniger emsig geht es im Reich der Bienen zu, wo zahllose Arbeiterinnen sich um die Königin scharen und fortwährend mit der Produktion von Honig und der Vergrößerung ihres eindrucksvollen Stocks beschäftigt sind. Zu den skurrilen Zwischenspielen auf der Entdeckungstour gehören ein Zirkus aus Schnecken, Gottesanbeterinnen und Tausendfüßlern sowie eine Art Fußballturnier zwischen zwei Käfer-Mannschaften, bei dem eine kleine Mistkugel als Ball fungiert. Im Wald lauern aber auch Gefahren. Nicht nur die Spinnen warten in ihren Netzen geduldig auf arglose Opfer, auch die fleischfressenden Pflanzen kosten so manches Insekt das Leben: Gnadenlos schnappen sie zu, sobald ein Tier den Fehler macht, sich auf ihnen niederzulassen. Bei all diesen faszinierenden Eindrücken wird das eigentliche Ziel des kleinen Waschbären, die Suche nach der Zauberblume, fast zur Nebensache - erscheint ihm doch der ganze Wald wie eine Zauberwelt.
(WDR)
Cast & Crew
- Regie: Alberto Ancilotto
- Produktion: Slogan