Originalpremiere: 1982
01.10.1982
Deutsche TV-Premiere: 26.08.1984 (ZDF)
FSK 18
Deutschland, 1981: Der Stasi-Agent Harald Liebe wird in geheimer Mission von der DDR in die Bundesrepublik geschickt, um einen Informanten mit dem Decknamen "Heinz" zu überprüfen. Dieser steht im Verdacht, ein Doppelagent zu sein. Tatsächlich erwartet im Westen Liebe eine Überraschung, denn "Heinz" ist in Wahrheit die Sekretärin Dagmar Ostfeld, die in der Chefetage eines Münchner Rüstungskonzerns arbeitet. Der Auftrag wird das Leben des Agenten für immer verändern. München, im Herbst 1981: Harald Liebe kommt unter dem Decknamen "Karl" in Westdeutschland an. Er ist DDR-Bürger, Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes und in geheimer Mission unterwegs. Ein Informant namens "Heinz" versorgt die Stasi seit geraumer Zeit mit Geheimunterlagen aus der deutschen Rüstungsindustrie. Allerdings besteht der Verdacht, dass es sich in Wahrheit um einen Doppelspion handelt, dessen Informationen nichts wert sind. Harald soll ihn überprüfen. Beim ersten Treffen erlebt er bereits die erste Überraschung - "Heinz" ist in Wahrheit eine Frau: Dagmar Ostfeld arbeitet als Sekretärin in der Chefetage des Münchner Rüstungskonzerns MMU und hat direkten Zugriff auf geheime Akten. Ihr Überwacher findet heraus, dass die Frau einen guten Grund hat, für die DDR zu spionieren: Ihr ebenfalls in der Rüstungsindustrie tätig gewesener Ehemann kam bei einem Unfall ums Leben, und Dagmar ist überzeugt, dass es sich dabei um ein Mordkomplott seiner Arbeitgeber handelte. Dann jedoch nimmt die Beschattung eine unerwartete Wendung: Entgegen aller Professionalität verfällt Harald der sich unnahbar gebenden Dagmar und ihrem mondänen Lebenswandel und zweifelt zusehends an seiner Mission. "Der Westen leuchtet" schildert die Odyssee eines DDR-Agenten, der während einer Mission im Westen auf mehrfache Weise in Versuchung geführt wird - und sich in einem Netz aus Lügen und Intrigen wiederfindet. Regisseur Niklaus Schilling ("Der Willi-Busch-Report"), der sich in seinem Werk immer wieder mit dem Spannungsfeld DDR-BRD befasst hat, inszeniert die Geschichte im unterkühlten Tonfall eines Polizeiprotokolls. Die Hauptrollen spielen Armin Mueller-Stahl und Beatrice Kessler. Der 1930 im damals ostpreußischen Tilsit geborene Mueller-Stahl zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschen Films. In seiner über 50-jährigen Karriere war der Schauspieler in mehr als 130 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Nach ersten Schauspiel-Engagements an Berliner Theaterbühnen war Mueller-Stahl zwischen 1955 und 1978 in einer Vielzahl von Kino- und Fernseh-Produktionen der DEFA zu sehen und etablierte sich als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller Deutschlands. Nach seiner öffentlichen Kritik an der Ausbürgerung Wolf Biermanns im Jahr 1976 und einem faktischen Berufsverbot, verließ der Künstler 1980 die DDR und setzte seine Karriere im westdeutschen Film, bald auch im internationalen Kino und in Hollywood fort. "Die Geschichte eines Agenten des Staatssicherheitsdienstes der DDR, der während eines Auftrages im verführerischen Westen von äußerem Glanz und Luxus geblendet wird und erst im letzten Moment die wirklichen Lebenszusammenhänge durchschaut. Unaufdringlich und leise zeichnet der Film ein Abbild dieser Wohlstandsgesellschaft; hinter der Oberfläche der 'glatten' Geschichte offenbaren sich vielschichtige Zusammenhänge eines durch Zeichen und Symbole eingeengten Alltags." (Lexikon des Internationalen Films)...
(BR Fernsehen)