Über einer malerischen Eifel-Landschaft geht die Morgensonne auf - eine Szenerie wie aus dem Bilderbuch. An diesem herrlichen Tag ist eine Hochzeitsgesellschaft unterwegs zum eleganten Landgasthof des Gourmetkochs Franz Berger (Uwe Ochsenknecht). Aber die Idylle trügt. Hermann Walzer (Armin Rohde), schwerreicher Provinz-Unternehmer und Vater des Bräutigams Mark (Arne Lenk), hat es auf den Gasthof des finanziell angeschlagenen Berger abgesehen. Dummerweise weigert der Gastronom sich standhaft, sein Grundstück zu verkaufen. In dieser Situation ist der verdorbene Shrimpscocktail, den die Gesellschaft als Vorspeise serviert bekommt, für Walzer ein gefundenes Fressen: Er macht eine lautstarke Szene, bricht die Feier kurzerhand ab und verweigert die Bezahlung. Das wiederum will der stolze Franz Berger nicht auf sich sitzen lassen. Während die Hochzeitsgesellschaft den Landgasthof zu verlassen beginnt, nimmt er die Braut (Lisa Maria Potthoff) und deren Schwiegermutter (Imogen Kogge) als Geiseln. Damit beginnt ein Kleinkrieg, der im Verlauf der kommenden 24 Stunden immer absurdere Ausmaße annimmt. Statt einen vernünftigen Kompromiss zu schließen, verbarrikadiert Berger sich in seinem Gasthof, während sein Kontrahent das Jagdgewehr aus dem Kofferraum holt und seine Gäste auf eine Belagerung des Anwesens einschwört - eine Situation wie aus einem Wildwestfilm. Im leerstehenden Ferienhaus eines Amerikaners schlägt Walzer mit seinen Gästen sein Hauptquartier auf, verspeist selbstgeschossene Fasane und brütet über dem weiteren Vorgehen. Plötzlich taucht Opa (Nand Buyl) mit Armeehelm und amerikanischer Uniform aus dem Zweiten Weltkrieg auf, die er im Schuppen des Amerikaners gefunden hat. Bei der nächsten Konfrontation packt Berger eine Schrotflinte aus - worauf Opa mit einer Handgranate einen Mercedes auf dessen Parkplatz in die Luft jagt. Und das ist noch nicht das Ende der Eskalation ... Vergeblich versuchen Bräutigam Mark, seine Schwester Katrin (Sandra Borgmann), die junge Kellnerin Isabell (Marie-Luise Schramm) und ihr Kollege Arne (Marlon Kittel) die Streithähne zur Vernunft zu bringen. Die Situation gerät zusehends außer Kontrolle - und schon bald gibt es erste Opfer. Hintergrundinformationen: Basierend auf dem gleichnamigen Comic des belgischen Duos Hermann/Van Hamme, erzählt "Die Bluthochzeit" von einem ins Aberwitzige eskalierenden Fest. Dabei bedient Regisseur Dominique Deruddere (Oscar-nominiert für 'Jeder ist ein Star') sich einer eigenwilligen Stil- und Genre-Mixtur aus rabenschwarzer Komödie, Thriller und altgriechischer Tragödie, abgerundet durch dramaturgische Elemente aus klassischen Western. So funktioniert "Die Bluthochzeit" ebenso als Satire auf ausufernde Familienfeste wie als fein beobachtende Studie über Macht, Gewalt und die Fragilität sozialer Verhaltensnormen. Armin Rohde und Uwe Ochsenknecht liefern als sturköpfige Widersacher eine großartige Vorstellung ab. Ein verdorbener Shrimpscocktail ist schuld daran, dass eine feierliche Hochzeit sich in einen Alptraum verwandelt: Nach der ungenießbaren Vorspeise weigert sich Hermann Walzer, reicher Vater des Bräutigams, die Rechnung für das Festmenü zu bezahlen, und zieht mit den Gästen ab. Das will der Gourmetkoch Franz Berger nicht auf sich sitzen lassen und nimmt die Braut und Walzers Ehefrau als Geiseln. Anstatt die Sache gütlich zu regeln, beschließt nun Walzer, den abgelegen Landgasthof zu belagern und die Frauen mit Hilfe seiner Gäste zu befreien. Der Beginn einer aberwitzigen Situation, die mit der Zeit immer bedrohlichere Züge annimmt.
(One)
Länge: ca. 92 min.
Deutscher Kinostart: 21.04.2005
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Dominique Deruddere
- Drehbuch: Dominique Deruddere
- Produktion: Marc Conrad, Hilde De Laere, Norbert Preuss, Erwin Provoost, Klaus Dohle, David Groenewold, Otto Kiefer, Klaus Spinnler, Philip Evenkamp, M. Reza Bahar, Dirk Gornickel, Ismat Zaidi
- Musik: Wolfram de Marco
- Kamera: Danny Elsen, Irene Piel
- Schnitt: Philippe Ravoet
- Szenenbild: Thorsten Sabel
- Maske: Lena Lazzarotto
- Regieassistenz: Till Martinsen, Schoko Okroy
- Ton: Stephan Fandrych
- Spezialeffekte: Volker Lorig