Die einsame, übergewichtige Krankenschwester Martha lernt über eine Partnerschaftsvermittlung den charmanten Ray kennen und verliebt sich unsterblich in ihn. Auch die Erkenntnis, dass Ray ein professioneller Heiratsschwindler ist, kann sie nicht von ihrer Liebe zu ihm abbringen. Sie wird zu seiner Komplizin, die auch nicht davor zurückschreckt, Verdacht schöpfende Heiratskandidatinnen gewaltsam aus dem Weg zu räumen - immer darauf hoffend, dass er seine "Tätigkeit" eines Tages aufgibt, um sie zu heiraten. Als sie erkennt, dass er dieses Versprechen nie halten wird und sie zudem betrügt, verständigt sie enttäuscht die Polizei. "Honeymoon Killers" basiert auf einem authentischen Kriminalfall aus dem Jahre 1951. Inzwischen hat dieser schwarze Thriller, der nicht mit ironischen Seitenhieben auf den "american way of life" spart, Kultstatus erreicht. Für François Truffaut war der wirkungsvoll mit der Musik von Gustav Mahler unterlegte Film sogar sein amerikanisches Lieblingswerk. Ursprünglich hatte man den damals noch unbekannten Regisseur Martin Scorsese für die Dreharbeiten engagiert, ihn aber nach wenigen Drehtagen wegen "künstlerischer Differenzen" entlassen. Sendelänge 103 Minuten...
(ZDF)
Hintergrund: Star-Regisseur Martin Scorsese war zuerst als Regisseur angefragt worden. Nach der ersten Drehwoche wurde er wegen kreativer Differenzen mit Donald Volkmann durch Leonard Kastle ersetzt. Der französische Regisseur Francois Truffaut nannte "The Honeymoon Killers" seinen Lieblingsfilm aus den USA. 1971 wurde der Streifen als "obszön" von der Zensur in Australien verboten. Später wegen "Gewalt und Unanständigkeit". Als der Film 1989 schließlich auf dem Kontinent erlaubt war, wurde er stolz mit dem früheren Verbot beworben. Der Name der Art-Noise-Rock Band "The Honeymoon Killers" aus New York geht auf den Film zurück. Die Story basiert auf dem wahren Fall der Serienmörder Martha Beck und Ray Fernandez, genannt "The Lonely Hearts Killers", die 1951 im Sing-Sing-Gefängnis die Todesstrafe erhielten. Kritik: "Der amerikanische Opern-Komponist Leonard Kastle drehte nur diesen einen Film. Anfang der Siebziger verschwand er rasch aus den Kinos, Jahre später feierte man ihn als Kult. Präzise zeichnet das B-Movie die zuerst komische, dann zunehmend grausige Story eines spektakulären Falls aus den 40ern nach. Gnadenlos makaber, nichts für zarte Gemüter." (cinema.de) "Der einzige Film des Opernkomponisten Kastle ist eine billig produzierte, aber hervorragend fotografierte, ebenso unterkühlte wie beklemmende Satire auf den American way of life." (Lexikon des internationalen Films)
(Tele 5)
Länge: ca. 107 min.
Deutscher Kinostart: 17.11.1970
Original-Kinostart: 04.02.1970 (USA)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Leonard Kastle
- Drehbuch: Leonard Kastle
- Produktion: Warren Steibel, Paul Asselin, Michael Haley, Roxanne
- Musik: Gustav Mahler
- Kamera: Oliver Wood
- Schnitt: Stanley Warnow, Richard F. Brophy