1916 kaufte der Philosoph und Wanderprediger Johannes Müller (1864 - 1949) ein ganzes Hochtal zwischen Garmisch und Mittenwald: die Elmau. In den folgenden Jahren ließ er hier mit Schloss Elmau eine luxuriöse Begegnungsstätte erbauen, in der er in Vorträgen seinen Gästen praktische Lebenshilfe vermittelte. Heute ist Johannes Müller weitgehend vergessen. Thomas Honickel lässt sein Leben noch einmal Revue passieren und erzählt mithilfe seiner drei Kinder Sieglinde, Bernhard und Ingrid vom Leben im Schloss Elmau und von seinen Gästen. So erfährt man zum Beispiel von Odoardo "Ducci" Mesirca, einem neugierigen italienischen Studenten, den es 1938 auf die Elmau verschlug. 1940 heiratete er zuerst Ingrid und 1954 dann Sieglinde, mit der er nach dem Tod von Johannes Müller und in seinem Sinne fast fünfzig Jahre lang die Elmau führte. Der Dokumentarfilm, der vor Ort auf der Elmau entstand, zeigt, wie Schloss Elmau wirklich ist: Es ist kein Hotel, aber auch kein Kulturzentrum, sondern eine Institution mit einem völlig einzigartigen Charakter. Johannes Müllers Enkel Dietmar Müller-Elmau hat es übernommen und grundsaniert. Er hat manch alte Rituale wie die berühmten Tanzabende, das Morgensingen und die Tischordnung beim Abendessen beibehalten. Aber er hat auch zusammen mit der Kultur-Managerin Sarah Wilson Neuerungen eingeführt, etwa Symposien zur Zeitgeschichte und Jazz-Konzerte. Die Persönlichkeit des Großvaters und Gründers Johannes Müller und seine Lebensmaximen aber haben die Familie bis heute geprägt.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 80 min.