Vor 20 Jahren gab die Akrobatin Clémence ihr Zirkusleben auf, um den Buchdrucker Julien zu heiraten. Doch über die Jahre haben sich die Ehepartner auseinandergelebt. Heute hasst der 60-jährige Julien seine Frau Clémence fast so sehr, wie er sie einst geliebt hat. Clémence wiederum leidet unter der Kälte ihres Mannes und ist nicht bereit, das Scheitern ihrer Ehe hinzunehmen, da sie immer noch etwas für Julien empfindet. Es ist rund 20 Jahre her, dass die Akrobatin Clémence die Zirkuswelt hinter sich gelassen hat, um den Buchdrucker Julien zu heiraten. Es war die große Liebe. Inzwischen ist Julien 60 geworden, Clémence 50. Nicht nur das Viertel, in dem das Paar lebt, hat sich über die Jahre verändert und ist heruntergekommen. Auch von der großen Liebe ist nichts übrig geblieben. Clémence, die nach einem Sturz ein steifes Bein zurückbehalten hat, sucht Trost im Alkohol. Julien spricht kaum noch mit seiner Frau und kümmert sich nur noch um seine Katze. Clémence hasst das Tier dafür, denn sie liebt Julien noch immer, auch wenn es sie Überwindung kostet, ihm das zu sagen. Er jedoch lässt sie fühlen, dass sie ihm nichts mehr bedeutet. Nach einer der üblichen Streitereien wegen der Katze erschießt die verzweifelte Clémence das Tier. Julien verlässt daraufhin das Haus und zieht zu der Prostituierten Nelly. Es soll der endgültige Bruch sein, aber er hält nicht lange durch. Selbst sein Hass bindet ihn an Clémence, und so kehrt Julien zu ihr zurück. Sprechen will er allerdings nie wieder auch nur ein Wort mit ihr. Als der alte Mann dann doch von diesem grausamen Vorsatz abrücken will, ist es zu spät. Jean Gabin und Simone Signoret spielen die Hauptrollen in diesem Ehedrama nach dem gleichnamigen Roman von Georges Simenon. Schonungslos sezieren die beiden großen Stars des französischen Kinos den Zustand einer desolaten Ehe. Für ihre Leistung wurden sie auf der Berlinale 1971 mit dem "Silbernen Bären" ausgezeichnet, ihr Regisseur Pierre Granier-Deferre war für den "Goldenen Bären" nominiert. Granier-Deferre hatte mehrere Werke Simenons verfilmt, so z. B. "Der Sträfling und die Witwe", ebenfalls mit Simone Signoret in der weiblichen Hauptrolle, und "Le Train - Nur ein Hauch von Glück" mit Romy Schneider und Jean-Louis Trintignant. Insbesondere Jean Gabin blieb der ideale Interpret der männlichen Protagonisten aus Simenons Romanen und verkörperte unter anderem Ende der 1950er-, Anfang der 60er-Jahre in drei Kinofilmen Simenons Kommissar Maigret.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 86 min.
Internationaler Kinostart: 24.04.1971
Deutscher Kinostart: 21.01.1972
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Pierre Granier-Deferre
- Drehbuch: Pascal Jardin, Pierre Granier-Deferre, Georges Simenon
- Produktion: Raymond Danon, Maurice Jacquin, Fernandel, Jean Gabin, Ralph Baum, Lionel de Sousa, Jean Guillaume, Mireille Tanguy
- Musik: Philippe Sarde
- Kamera: Walter Wottitz
- Schnitt: Nino Baragli, Jean Ravel
- Regieassistenz: Philippe Lefèbvre, Michel Rubin
- Ton: Marcel Corvaisier