Originalpremiere: 1958
FSK 16
Länge: ca. 121 min.
Der Film entstand nach dem Tatsachenbericht "Die letzte Nacht der Titanic: Augenzeugen erzählen" von Walter Lord und gilt nicht nur unter Kritikern als die beste, weil realistischste Verfilmung der tragischen Ereignisse: Am 10. April 1912 läuft die "RMS Titanic" aus dem Hafen von Southampton, England, zu ihrer Jungfernfahrt aus. Mit einer Länge von knapp 270 Metern ist sie das größte Schiff, das bis dahin gebaut wurde, und sie gilt als praktisch unsinkbar. Die Räumlichkeiten der Erste-Klasse-Passagiere sind feudal, während die Dritte-Klasse-Reisenden im Zwischendeck sich mit Kojen in engen Kabinen begnügen müssen. Am 14. April erhält der Funker des Schiffs Eiswarnungen von anderen Schiffen, aber diese werden von Kapitän Edward J. Smith und seinem zweiten Offizier, Charles Lightoller, nicht beachtet. Kurz vor Mitternacht kollidiert das Schiff mit einem Eisberg, der unter der Wasserlinie Löcher in die sechs vorderen Rumpfsegmente reißt. Der Schiffskonstrukteur Thomas Andrews ist sich sicher, dass die "Titanic" in etwa zwei Stunden untergehen wird. Er wird recht behalten. Als klar wird, dass trotz der gefunkten Notsignale kein anderes Schiff zur Rettung kommt, gibt Kapitän Smith den Befehl, das Schiff zu evakuieren. Da er weiß, dass in den Rettungsbooten nur Platz für knapp 1.200 Personen ist, etwa die Hälfte der 2.223 Passagiere und Besatzungsmitglieder, gibt er den Befehl, dass zuerst Frauen und Kinder in die Rettungsboote gebracht werden. Nach offiziellen Zahlen überleben nur 706 Menschen das Unglück.
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Das Doku-Drama aus dem Jahr 1958 basiert auf Walter Lords akribisch recherchierter Schilderung der Schiffstragödie und schenkt den Details große Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt deshalb gilt "Die letzte Nacht der Titanic" als die authentischste in der langen Reihe von Verfilmungen. Darüber hinaus fungierten zum Beispiel Joseph Boxhall, der Vierte Offizier der "Titanic", und der ehemalige Cunard-Commodore Harry Grattidge als technische Berater für den Film; Produzent war William MacQuitty, der dem Stapellauf des Schiffs 1911 beigewohnt hatte.
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Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Sebastian Fischer (2. Offizier Charles Lightoller), Günther Dockerill (Mr. Clarke), Eva Maria Bauer (Mrs. Elizabeth Lucas), Erwin Linder (Capt. Rostron), Hans-Joachim Schmiedel (Mr. Murphy), Karen Hüttmann (Mrs. Clarke), Roswitha Kraemer (Mrs. Sylvia Lightoller), Richard Münch (Thomas Andrews), Holger Hagen (Oberfunker Jack Phillips), Marlene Riphahn (Lady Richard), Joseph Offenbach (Bruce Ismay), Heinz Reincke (1. Offizier William M. Murdoch), Wolfgang Rottsieper (Funkmaat Harold Bride), Dietrich Haugk (Funker Harold Cottam), Jo Wegener (Molly Brown), Paul Edwin Roth (Robbie Lucas), Heinz Klevenow (Capt. Edward John Smith), Rolf Mamero (Capt. Stanley Lord), Helmuth Gmelin (Benjamin Guggenheim), Joachim Rake (Chefingenieur Joseph Bell), Walter Klam (Funker Cyril Evans)
- Regie: Roy Ward Baker
- Drehbuch: Eric Ambler, Joseph Boxhall, Walter Lord
- Buchvorlage: Walter Lord
- Produktion: William MacQuitty
- Musik: William Alwyn
- Kamera: Geoffrey Unsworth
- Schnitt: Sidney Hayers