Deutsche TV-Premiere: 31.08.2013 (MDR)
Am Anfang der nuklearen Kette steht der Uranerzbergbau. Nur wenig ist von ihm bekannt, denn ein Geflecht aus Geheimhaltung und Desinformation liegt über seiner fünfundsechzigjährigen Geschichte. Weltweit und bis heute. Auch in den jüngsten öffentlichen Debatten über die Kernenergie spielen die verheerenden Folgen der Urangewinnung eine zentrale Rolle. In Sachsen und Thüringen existierte bis zur politischen Wende der drittgrößte Uranbergbau der Welt. Er trug den Tarnnamen Deutsch-Sowjetische Aktiengesellschaft WISMUT. Bis 1990 lieferte die WISMUT 220.000 Tonnen Uran in die Sowjetunion. Rechnerisch reichte das aus für den Bau von 32.000 Hiroshimabomben. Für jede Tonne musste das Zehntausendfache an Gestein aus der Erde geholt, verarbeitet und irgendwo gelagert werden. Unvorstellbare Mengen hochgiftiger und radioaktiver Hinterlassenschaften sind das Ergebnis. Seit zwanzig Jahren versuchen nun Tausende ehemalige Bergleute mit gigantischem Aufwand, ihre Vergangenheit zu bewältigen. Die Beseitigung des radioaktiven Mülls kostet den Steuerzahler am Ende fast sieben Milliarden Euro, doch ein Ende ist noch nicht in Sicht. Der Film begleitet einige Jahre lang das größte Sanierungsprojekt in der Geschichte des Uranerzbergbaus und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise, die von den ostdeutschen Uranprovinzen Thüringen und Sachsen zu den großen Uranminen der Welt in Namibia, Australien und Kanada führt. Während die Frage unbeantwortet bleiben muss, ob man die radioaktiven Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus für Jahrtausende sichern kann, steigt der Weltmarktpreis für Uran unablässig. Im Laufe der Arbeit an diesem Film um das Zwanzigfache.
(MDR)
Cast & Crew
- Drehbuch: Joachim Tschirner