Der kubanische Plantagenbesitzer Juan Raul Perez (Alfred Molina) hat Anfang der 60er Jahre seine Zuckerrohr-Felder abgebrannt, um zu verhindern, dass sein Eigentum verstaatlicht wird. Als politisch Verfolgter wird er inhaftiert. Sein großspuriger Schwager Angel (Diego Wallraff) schickt aus Miami regelmäßig Bestechungsgelder, mit denen er jedoch nicht erreicht, dass Juan Raul freikommt. Denn die Kubaner sehen in diesen Zahlungen eine willkommene Einkommensquelle, die möglichst nicht versiegen darf und verlängern seine Haft. So wird er erst 20 Jahre später, zu Beginn der 80er Jahre, im Zuge einer Generalamnestie aus dem Gefängnis entlassen. Die USA gewähren ihm politisches Asyl. Aber auf Grund einer dummen Verwechslung wartet Juan Raul in Miami vergebens auf seine Frau Carmela (Anjelica Huston), die ihn nun für endgültig verschollen hält. Juan Raul seinerseits weiß nicht, wo seine Frau lebt und kann ohne Papiere auch nicht glaubhaft machen, dass er verheiratet ist. Da das strenge US-Einwanderungsgesetz unverheirateten Personen die Einbürgerung erheblich erschwert, lässt er sich von der ebenfalls allein stehenden Ex-Prostituierten Dottie (Marisa Tomei) dazu überreden, sich als ihr Ehemann auszugeben. Als er wider Erwarten Gefühle für die attraktive Dottie entwickelt und bald darauf durch Zufall seiner Frau begegnet, die sich ihrerseits in einen anderen Mann verliebt hat, kommt es zu einigen Turbulenzen...
(ARD)
Tausende von Kubanern haben Anfang der achtziger Jahre Fidel Castro und seinem Regime den Rücken zugekehrt und per Boot die Flucht in die USA angetreten. Die meisten wurden wie Dottie und Juan von vagen Vorstellungen und rosaroten Träumen geleitet, die an der harten Realität zerschellen mussten. Ein Stoff für Tragödien, den die in New York lebende Inderin Mira Nair in "Die Perez Familie" nichtsdestotrotz in eine bunte und witzige Immigrationskomödie verwandelte. Die Besetzung der Kubanerin Dottie durch die Italoamerikanerin Marisa Tomei, die für diese Rolle satte zehn Kilo zulegte, und die Besetzung Juans und Carmelas durch die Nicht-Kubaner Alfred Molina und Anjelica Huston, haben am Eröffnungsabend in Manhattan zu Protesten geführt und eine ethnische Kontroverse ausgelöst. Geschadet hat diese Besetzung dem Film nicht - im Gegenteil. Die drei Hauptdarsteller machen sich als Kubaner ausnehmend gut.
(SF 2)
Weiterer Titel: Wiedersehen in Miami
Länge: ca. 106 min.
Internationaler Kinostart: 12.05.1995
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Mira Nair
- Drehbuch: Robin Swicord
- Buchvorlage: Christine Bell
- Produktion: Michael Nozik, Lydia Dean Pilcher
- Produktionsfirma: The Samuel Goldwyn Company <us>
- Musik: Alan Silvestri
- Kamera: Stuart Dryburgh
- Schnitt: Robert Estrin