Die Brüder Franz und Karl buhlen um die Liebe ihres Vaters. Dieser bevorzugt den schönen Karl, doch Franz intrigiert gegen seinen Bruder und bringt den Vater dazu, diesen zu verstoßen. Karl gründet daraufhin eine Räuberbande und versetzt ganze Landstriche in Angst und Schrecken. Doch die Liebe zu Amalia führt ihn unter falscher Identität nach Hause zurück, wo Franz wie ein Despot das ganze Haus tyrannisiert. Es kommt zum Showdown zwischen den Brüdern. Die Räuberbande rückt näher, um Karl beizustehen. Ein glücklicher Ausgang für Amalia und Karl scheint möglich, doch das Leben als Räuber fordert seinen Tribut. Freiheit und Determiniertheit, Leben, das Zwängen und unabänderlichen Mechanismen unterworfen ist, zeigt Ulrich Rasches monumentale Räuber-Inszenierung am Münchner Residenztheater, eindrücklich wie nie zuvor. Die Protagonisten sind eingespannt in ein monströses Räderwerk. Auf zwei gewaltigen, heb-, senk-, schwenk- und drehbaren Laufbändern marschieren sie durch die gut dreistündige Aufführung von Schillers Erstlingswerk. Das Leben ist eine Maschine: Einmal angeworfen, schreitet es unaufhörlich voran. Die Räuberbande schmettert als Chor Schillers Verse in überwältigender Wucht gen Publikum, und man beginnt zu begreifen, welche Wirkung geballte Massen haben können. Unterstützt wird die Sprache durch Live-Musik und Sänger. Ein Klang-Raum-Sprachspektakel entsteht, dessen Sog man sich nur schwer entziehen kann.
(3sat)
Länge: ca. 175 min.
Deutscher Kinostart: 19.03.2015
Deutsche TV-Premiere: 11.11.2017 (3sat)
Cast & Crew
- Regie: Peter Schönhofer
- Musik: Alexander Weise, Ari Benjamin Meyers
- Szenenbild: Ulrich Rasche