Deutsche TV-Premiere: 10.08.2013 (WDR)
Zu Anfang des Winters kommt die 43-jährige Schauspielerin Tania Kalsmaier in ein rückständiges Dorf im Norden Deutschlands. Gleich an ihrem ersten Tag trifft sie am Meer den vielleicht 15-jährigen Thore, der anders ist als die übrigen Jungen im Dorf. Er erzählt merkwürdige Geschichten. Doch was eigentlich eine wirkliche Seelenverwandtschaft ist, wird unter dem Einfluss der Umstände unweigerlich zu einem Skandal. Der Junge verfällt ihr, und Tania tut nichts, um das zu verhindern. Langsam erst wird klar, dass Tania nicht anders handeln kann, als sie es tut. Hier, in der Abgeschiedenheit des Nordens, kommt langsam ein weit zurückliegender Teil ihres Lebens ans Licht, den sie gebannt zu haben glaubte: Tania war zweiundzwanzig, als sie eine Tochter bekam, die sie nur wenige Tage nach der Geburt zur Adoption freigab. Immer deutlicher wird sichtbar, dass die Aufgabe, die sie in dem Jungen sieht, auch für sie die letzte Chance ist, ihrem in den letzten Jahren beängstigend gleichförmig gewordenen Leben die entscheidende Wende zu geben - und damit zugleich die Schatten, die sie über Jahrzehnte hin mit zweifelhaften Mitteln und ohne Rücksicht auf sich selbst oder andere verdrängt hat, für immer zu verjagen. Und so beschließt sie, Thore zu stehlen. Markus Busch, 1965 in Münster / Westfalen geboren, studierte Freie Kunst und Film an der FH in Köln sowie im Anschluss Film & Fernsehen an der Kölner Kunsthochschule für Medien. Als Autor schrieb er mehrere Drehbücher für Dominik Graf, u.a. "Das Gelübde" und "Dreileben - Komm' mir nicht nach". "Die Räuberin" ist seine erste Regiearbeit.
(BR Fernsehen)