Eigentlich ist Lebensmittelkontrolleur Fuchs ein Spaßvogel. Hinsichtlich Ordnung und Sauberkeit gibt es bei ihm aber nichts zu lachen, wenn Gaststätten-, Restaurant- oder Imbissbetreiber gegen die amtlichen Hygienebestimmungen verstoßen. Fuchs ist Lebensmittelkontrolleur aus Leidenschaft. Er prüft und nimmt die Asia-Lokale, Hähnchengrills und Imbissbuden in seiner Heimat Dithmarschen auseinander. Insgeheim jedoch träumt er von Höherem: Hamburg mit seinen vielen Kneipen und Restaurants ist genau "der Competition", den sein Ehrgeiz braucht. Um den Chef der dortigen "Lebensmittelkontrollbrigade" für sich einzunehmen, nimmt er dessen gestrandeten Bruder Tilmann bei sich auf. Dieser abgebrannte Weltenbummler ist frustriert, zynisch, unflätig. Er frönt dem Alkohol, raucht ohne Ende und versucht mit rabiaten Mitteln, seine leeren Taschen zu füllen " kurz gesagt, er ist ein richtiges Ekelpaket. Als Fuchs sich auf seine " vermeintlich " letzte Dienstreise durch Dithmarschen macht, besteht sein Gast darauf, ihn zu begleiten. Doch Tilmann beschränkt sich nicht auf die Rolle des stillen Weggefährten. Er mischt sich in die Kontrollen ein, verschärft den Ton und reißt schnell das Verfahren an sich. Das geht so weit, dass er saftige Geldstrafen verhängt und die an Ort und Stelle kassierte Kohle ganz offen in die eigene Tasche steckt. Was Fuchs als unspektakuläre Routinefahrt geplant hatte, entwickelt sich für den aufrechten Saubermann aufgrund der peinlichen Anmaßungen des vorlauten Misanthropen zum apokalyptischen Ritt in die gastronomischen Abgründe zwischen Eider und Nord-Ostsee-Kanal. Aus der amüsanten Dienstreise durch die karge Schönheit des schier endlos flachen Nordens wird nach und nach ein hintergründig-witziges Roadmovie " auch, und gerade wei l einem aufgrund des knochentrockenen Humors nicht nur einmal das Lachen im Halse stecken bleibt.
(NDR)
Länge: ca. 92 min.
Deutscher Kinostart: 21.05.2009
Deutsche TV-Premiere: 29.10.2010 (Das Erste)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Lars Jessen
- Drehbuch: Ingo Haeb, Lars Jessen
- Produktion: Elke Peters, Eckart Lippens, Marie Sorgenfrei
- Musik: Jakob Ilja
- Kamera: Michael Tötter
- Schnitt: Marcel Peragine
- Regieassistenz: Jürgen Meyer