Mit 15 fuhr er mit dem Schlauchboot über den Schweriner See. Mit 16 teilte er sich mit einem Freund ein kleines Paddelboot. Und als er 18 war, musste unbedingt ein Kofferplattenspieler mit an Bord, um den Mädchen zu imponieren. Heute ist Peter Falow 71, und sein Herz gehört nach wie vor dem Schweriner See. Seit vier Jahrzehnten ist er stolzer Besitzer eines Bootshauses. Ein paar Quadratmeter, eigentlich nur eine Garage für sein Boot und ein winziger Raum mit Tisch, Couch und Stühlen. Über jedes Brett im Schuppen kann er Geschichten erzählen. Die ,,Wasserlords von Schwerin": naturverbunden, trinkfest, ganze Kerle mit verrückten Ideen. Im Sommer wollen sie mitten auf dem See mindestens 70 Schiffe so aneinanderlegen, dass sie aus der Luft wie eine Kompassrose, wie ein Stern aussehen. Eine logistische Meisterleistung. Auch Herbert Lepthien gehört zu den Wasserlords. Der Architekt baut lieber Schiffe als Häuser. Sein Gesellenstück war ein Hausboot. Jetzt versucht er sich an einem Motorboot in einer ziemlich altmodischen Form. Auch der Baustoff ist ungewöhnlich - Zement. Die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern ist von sieben Seen umgeben - eine kleine Wasserwelt. Auf Eichenpfählen stehen Hunderte Häuser am See, Tausende Boote schippern umher. Die ersten Gemeinschaftsanlagen mit Bootsschuppen gab es bereits Ende des Ersten Weltkrieges. In den 1970er-Jahren wurde die größte zusammenhängende Bootsschuppenanlage Europas gebaut. Geschichten von Bootsbesitzern, ihren Häusern und ihrer großen Lust, auf dem Wassser zu leben.
(NDR)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 29.12.2005 (NDR)
Cast & Crew
- Drehbuch: Gabriela Gielow