Paris, in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1944: Die Alliierten stehen vor den Toren von Paris. Kurz vor Tagesanbruch bereitet sich General von Choltitz, Stadtkommandant von Paris, in seinem Hauptquartier im Hotel Meurice darauf vor, Hitlers Befehl auszuführen und die Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Alles ist bereits vorbereitet: Der Louvre, die Oper, Notre-Dame, der Eiffelturm und die Brücken über die Seine sind vermint. Doch plötzlich steht der schwedische Konsul Raoul Nordling vor Choltitz' Schreibtisch er ist durch eine Geheimtür eingetreten. Nordling versucht den pflichtbewussten Choltitz, der noch nie einen Befehl verweigert hat, in seinem Vorhaben umzustimmen. Ein verbaler Schlagabtausch zwischen den beiden beginnt, in dem Nordling an die Vernunft und Moral des Generals appelliert. Nordling erinnert Choltitz an die Millionen von Menschenleben, die einer Bombardierung zum Opfer fallen würden. Choltitz ist sich der militärischen Sinnlosigkeit des Auftrags bewusst, jedoch ist er davon überzeugt, dass eine Verweigerung des Befehls zu einer unverzüglichen Verschleppung seiner Familie führen würde. So verspricht Nordling ihm, dass er sich um eine sichere Ausreise der Familie kümmern wird. Wird sich Choltitz umstimmen lassen? "Diplomatie" ist eine Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks von Cyril Gély, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat. Wenngleich es Kontakte zwischen den historischen Personen gegeben hat die Auseinandersetzung von Choltitz und Nordling, so wie sie der Film erzählt, ist Fiktion.
(arte)
Der 1939 geborene deutsche Regisseur Volker Schlöndorff erreichte insbesondere durch seine Literaturverfilmungen internationale Anerkennung. Seinen bislang größten Erfolg feierte er 1979 mit der Grass-Verfilmung "Die Blechtrommel", für die er mit dem Oscar und der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Immer wieder hat sich Schlöndorff mit seinen Filmen dem Zweiten Weltkrieg gewidmet; auf deutscher wie auf französischer Seite ("Das Meer am Morgen", 2011). "Diplomatie" wurde für seine Drehbuchadaption mit dem César ausgezeichnet und feierte im Rahmen der Berlinale-Special-Gala Premiere. Mehr im Internet unter: arte.tv/artefilmfestival.
(WDR)
Länge: ca. 84 min.
Deutscher Kinostart: 28.08.2014
Internationaler Kinostart: 02.12.2014
Original-Kinostart: 05.03.2014 (F)
Deutsche TV-Premiere: 27.11.2016 (arte)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Volker Schlöndorff
- Drehbuch: Cyril Gely, Volker Schlöndorff
- Produktion: Marc de Bayser, Frank Le Wita, Sarah Blanc, Jean-Christophe Cardineau, Stephan Guillemet, Celia Simonnet, Hartwig König, David Thooris, Film Oblige, Blueprint Film, ARTE France, La Région Ile-de-France
- Produktionsauftrag: WDR
- Produktionsfirma: Gaumont, WDR, SWR, ARTE France, Canal+, Ciné+, Eurimages, CNC Centre National de la Cinématographie, Medien- und Filmgesellschaft (MFG) Filmförderung Baden-Württemberg, Filmförderungsanstalt
- Musik: Jörg Lemberg
- Kamera: Michel Amathieu
- Schnitt: Virginie Bruant
- Regieassistenz: Frédéric Bruguet, Olivier Coutard, Mareike Engelhardt, Mikaël Gaudin, Samuel Lumbroso, Damien Noguer
- Ton: Katia Boutin, Malou Buffagni, Guillaume Chevalier, Raphaël Devillers, Olivier Dô Hùu
- Spezialeffekte: Benjamin Brand
- Distribution: Koch Media