Deutsche TV-Premiere: 14.11.2014 (arte)
Mit mehr als 25.000 Schülern und Lehrern ist die in der zentralchinesischen Provinz Henan gelegene "Shaolin Tagou" die größte Kung-Fu-Schule der Volksrepublik. Hier kämpfen sich die 9-jährige Xin Chenxi und die 15-jährige Chen Xi durch einen Alltag, der von unnachgiebiger Disziplin und hartem Training bestimmt wird. Inigo Westmeiers Dokumentarfilm begleitet die Mädchen und zeigt, dass der Kampfsport für die Schülerinnen nicht nur Qual ist, sondern ihnen auch eine große Chance bietet. Die Kampfschule "Shaolin Tagou" in der zentralchinesischen Provinz Henan ist die größte Shaolin-Schule des Landes. Rund tausend Kilometer von ihren Eltern entfernt, kämpfen sich die 9-jährige Xin Chenxi und die 15-jährige Chen Xi in der Masse der anderen Mädchen und Jungen durch einen Alltag, der von Disziplin, Regeln und täglichem harten Training geprägt ist. Doch Kung-Fu ist zugleich ihre Chance. Sie wissen, wofür sie so hart trainieren: Eines Tages wollen sie zu Chinas Kampfsport-Elite gehören. Je besser sie die Kampftechniken beherrschen, desto größer ist die Chance, aus ihrer meist ärmlichen Herkunft in ein besseres Leben zu wechseln. Die 17-jährige Huang Luolan dagegen konnte dem Drill an der Schule nicht standhalten. Sie ist zurück nach Shanghai geflüchtet. Der Dokumentarfilm "Drachenmädchen" beschreibt nicht nur die Faszination für Kung-Fu, eine Sportart, die durch ihre einzigartige Kombination aus Kraft, Ausdauer, visueller Schönheit und Perfektion weltweit begeistert, sondern geht einen bedeutsamen Schritt weiter. Regisseur Inigo Westmeier hat mit "Drachenmädchen" einen beeindruckenden Film über Chinas größte Kung-Fu-Schule mit spektakulären Bildern gedreht. Trotz schwieriger Drehbedingungen ist ihm zugleich ein intimer und berührender Einblick in das Leben dreier Schülerinnen gelungen: Sie sind hin- und hergerissen zwischen den hohen Anforderungen des Trainings und der Sehnsucht nach Geborgenheit - und nach ihren Familien. Die Mädchen geben alles, um die besten Kung-Fu-Kämpferinnen ihres Landes zu werden, in Zukunft ein besseres Leben als ihre Eltern zu führen und diese später ernähren zu können. "Der Film war Kung-Fu", sagt Regisseur Inigo Westmeier, was wörtlich übersetzt "harte Arbeit" bedeutet. Zehn Jahre dauerte es von der Idee bis zum fertigen Film, der Einblicke in eine sonst verschlossene Welt gewährt. Westmeiers Dokumentarfilm wurde 2013 in Toronto auf dem Filmfestival "Hot Docs - Canadian International Documentary Festival" mit dem Hauptpreis als bester internationaler Dokumentarfilm ausgezeichnet ("Best International Feature Documentary"). Zu den weiteren Auszeichnungen, die er erhielt, zählen der erste Preis der Kinderjury beim Kinderfilm Festival Chicago, der Hessische Filmpreis und der Deutsche Kamerapreis, jeweils für den besten Dokumentarfilm des Jahres 2013. "Drachenmädchen" entstand als Koproduktion mit dem BR und ARTE. "'Drachenmädchen' gehört zu den besten Dokumentationen über das Leben in China, die trotz der scharfen Zensurmaßnahmen differenziert und kritisch produziert werden konnten. Der hier vermittelte Einblick in diesen Mikrokosmos wirkt authentisch, allen mit Sicherheit stattgefundenen Zensurmaßnahmen zum Trotz. Durch die geschickte Montage von Interviews und Panoramaaufnahmen der Exerzierveranstaltungen bleibt der Film über die gesamte Laufzeit auch visuell abwechslungsreich. Und obwohl Westmeier eng an seinem Thema dran bleibt, wird der Zuschauer umfassend über diese Shaolin-Fabrik, die Protagonistinnen und auch die chinesische Gesellschaft im Allgemeinen informiert - eine außergewöhnliche Glanzleistung." (Begründung der Jury der FBW - Deutsche Medien- und Filmbewertung für die Vergabe des Prädikats "besonders wertvoll")...
(BR Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Inigo Westmeier
- Drehbuch: Benjamin Quabeck, Inigo Westmeier
- Produktion: GAP Films, Open Window Film, Heimatfilm
- Produktionsfirma: Bayerischer Rundfunk, ARTE
- Kamera: Inigo Westmeier