Martin, Christian, Eileen, Mandy und Andy - fünf Jugendliche von vielen, die sich 1998 regelmäßig im Jugendclub 119 in Berlin-Hellersdorf trafen. Ihr Club, das war ein finsterer Keller in einer tristgrauen Plattenbausiedlung im Osten der Hauptstadt, eingerichtet vom Förderverein für Jugend und Sozialarbeit, mit zwei Sozialpädagogen als Betreuer. Im Club war Kiffen streng verboten und auch das Mitbringen und Vertickern von geklauten Sachen. Das passierte draußen vor der Tür. Fast alle, die sich dort trafen, hatten Probleme ? mit den Eltern, mit der Schule, mit der Justiz. Fast alle kamen aus komplizierten Familienverhältnissen. Doch alle hatten sie Träume. Ihre Wünsche waren recht bürgerlich: Eine gute Arbeit wollten sie, ein Haus, ein Auto, eine eigene Familie. Nur Martin träumte in bekifftem Zustand von einem Banküberfall. Sie lebten ?nah am Abgrund?. Damals entstand der Dokumentarfilm ?Kiffen, Klauen, Lebensträume?. Neun Jahre später hat die Filmemacherin Juliane Schuhler nach den Jugendlichen von damals gesucht. Die meisten von ihnen sind von Hellersdorf weggegangen, wie z. B. Eileen, die in der Schweiz gelandet ist, oder Christan, der nun in einen anderen Stadtteil lebt. Alle fünf sind schwierige, dabei sehr unterschiedliche Wege gegangen, haben Enttäuschungen erlebt, Abstürze und Einsamkeit, haben Trennungen und sogar Knast überstanden. Sie sind arm, müssen jeden Pfennig umdrehen, und das in einem Umfeld, das voller Verlockungen ist. Noch immer auf der Suche nach ihrem kleinen Glück, noch immer die große Sehnsucht im Herzen, versuchen alle fünf, das Beste aus ihrem Leben zu machen, ihre Würde zu wahren, anständig zu sein. Sie haben sich verändert, doch ihre Träume von einst sind die gleichen geblieben.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 13.01.2008 (Bayerisches Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: Juliane Schuhler