Eine Ostseeinsel im Winter: Baron Tante Teufel duldet kein positives Gefühl, erst recht nicht die zärtlichen Gefühle zweier Liebenden. Er sät Zwietracht, entzweit, um zu besitzen, und triumphiert. Am Ende hat er den archaischen Urzustand wiederhergestellt und regiert ein winterlich karges Inselreich, eine menschenfeindliche Stein- und Eiswüste, in der nichts gedeiht und alles gestorben ist. "Egomania - Insel ohne Hoffnung" von Christoph Schlingensief ist ein filmisches Experiment zwischen Improvisation und der theatralen Inszenierung einer Dreiecksbeziehung. Ein ästhetisch verunsichernder Film, der in seinem spätromantischen Setting und Grundton an die Gemälde Caspar David Friedrichs erinnert. Der Film ist ein postmodernes Vexierspiel mit Zeichen und Zitaten, das zum Sinnbild einer chaotischen Welt unmittelbar vor der Apokalypse wird. "Egomania - Insel ohne Hoffnung" wurde 1987 mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. Im Anschluss zeigt ZDFkultur die Dokumentation "Christoph Schlingensief und seine Filme".
(ZDF)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 20.05.1987
Cast & Crew
- Regie: Christoph Schlingensief
- Drehbuch: Christoph Schlingensief
- Produktion: Christoph Schlingensief, Wolfgang Schulte, Frank Rehberg
- Musik: Tom Dokoupil, Ella Johnson, Christoph Schlingensief, Helge Schneider
- Kamera: Dominikus Probst
- Schnitt: Thekla von Mülheim
- Regieassistenz: Beatrice Hasler