Originalpremiere: 15.08.1986
08.01.1987
FSK 18
Widerwillig lässt die Journalistin Veronica Quaife (Geena Davis) sich zu einem Besuch im Labor von Seth Brundle (Jeff Goldblum) überreden. Die Demonstration des kauzigen Wissenschaftlers lässt ihr jedoch den Atem stocken. Der Systemanalytiker hat eine Apparatur entwickelt, die Gegenstände in ihre atomaren Bestandteile zerlegt, durch den Raum teletransportiert und im Empfänger wieder perfekt zusammensetzt. Nur mit lebenden Objekten hapert es noch, der Tierversuch endet für einen Pavian tödlich. Während Veronica fasziniert die Arbeit des genialen Erfinders exklusiv dokumentiert, verlieben die beiden sich ineinander. Die sexuelle Erfahrung ermöglicht dem zurückgezogen lebenden Brundle den gedanklichen Durchbruch. Er bringt seinem Computer bei, "das Fleisch" zu verstehen, worauf endlich die Übertragung lebender Materie glückt. Beim ersten Selbstversuch vermischt sich jedoch seine Körpersubstanz mit der einer Stubenfliege, die zufällig mit in den Apparat gelangt. Die Veränderung seines Körpers vollzieht sich schleichend: Brundle entwickelt Appetit auf Süßes, enorme Muskelkräfte und unstillbaren erotischen Hunger. Auf den euphorischen Triumph folgt ein körperlicher Verfall und ein charakterlicher Wandel, der Veronica zum schmerzlichen Abbruch der Beziehung zwingt. Als sie bemerkt, dass sie von Brundle schwanger ist, beginnt das Grauen. Mit dieser spektakulären Horrorvision gelang David Cronenberg Ende der 1980er Jahre der internationale Durchbruch. Vielschichtiger als im gleichnamigen Gruselklassiker von 1958 rückt der kanadische Regisseur in seiner Neuverfilmung den körperlichen und seelischen Verfall eines modernen Dr. Jeckyll ins Zentrum, der sich quälend langsam in ein Monster verwandelt. Für die Spezialeffekte erhielt die packende Literaturverfilmung nicht zufällig den Oscar. Eigentliche Attraktion des Science-Fiction-Dramas ist jedoch das bewegende Zusammenspiel zwischen Jeff Goldblum und Geena Davis, die nach den Dreharbeiten heirateten. In Erinnerung bleiben auch Cronenbergs unnachahmliche Dialoge, bei denen "der Computer uns seine Interpretation von einem Steak" gibt. Ein zeitloses Meisterwerk, bei dem allein das Computerdesign an einen Film der 80er erinnert. Die geniale Erfindung des Wissenschaftlers Seth Brundle könnte das Transportwesen grundlegend verändern. Materie wird in ihre Bestandteile zerlegt, an jeden beliebigen Ort "gebeamt" und wieder zusammengesetzt. Der erste Selbstversuch hat jedoch katastrophale Nebenwirkungen. Bei der Teleportation verirrt sich eine Stubenfliege in seinen Apparat, worauf Körperatome von Mensch und Insekt sich miteinander vermischen. Unaufhaltsam beginnt Seth Brundle, sich in ein 180 Pfund schweres Insekt zu verwandeln. Doch damit beginnt erst der Albtraum.
(One)
Vorlage für den Film "Die Fliege" ist eine 1957 im Magazin "Playboy" veröffentlichte Shortstory von George Langelaan, die zum ersten Mal 1958 von Kurz Neumann verfilmt wurde. Als David Cronenberg die Regie für das Remake übernahm, war seine Bedingung das bestehende Script von Drehbuchautor Charles Edward Pogue in seinem Sinne umschreiben zu können. Cronenberg veränderte Namen, Charaktere, Begebenheiten und Plot, doch das Grundgerüst, das Pogue kreiert hatte, blieb. Vor dem Drehen mit den Pavianen hatte der Filmemacher zunächst Sorge, da die Tiere als sehr kräftig, intelligent, wild und unberechenbar gelten. Tatsächlich war der Pavian Typhoon nach Berichten von Zeitzeugen eher ein Raubtier als ein Schauspieler. Einmal brach er sogar eine Türe auf. Hauptdarsteller Jeff Goldblum hatte jedoch zuvor intensiv trainiert und war von seiner Statur her so groß und stark, dass er die Affen dominieren konnte. Es dauerte teilweise rund fünf Stunden in der Maske, bis Goldblum sein fertiges Make-up anhatte, das bis zu fünf Pfund wog. Die Ausscheidungen der Fliege wurden aus Honig, Eiern und Milch zusammengemischt. Die meisten der Make-up-Arbeiten und für den Film gestalteten Puppen sind heute Teil der großen und bekannten Sammlung aus Filmrequisiten von Bob Burns. 1989 entstand unter Regisseur Chris Walas die weniger erfolgreiche Produktion "Die Fliege 2".
(Tele 5)
Film einer Reihe:
- Die Fliege (USA, 1986)
- Die Fliege II (USA, 1988)
Adaption von: Die Fliege (USA, 1958)
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