Ariane Ostler ist eine Frau in den besten Jahren und genießt ihr unabhängiges Leben als eigenständige Milchbäuerin auf einer großen Alm auch ohne Mann an ihrer Seite. Zwar macht ihr der örtliche Bürgermeister Georg Ametsrieder, mit dem sie einst eine kurze Affäre hatte, immer wieder Avancen, doch Ariane weiß, dass er mehr an ihrem Land als an ihr selbst interessiert ist. Schwierig wird ihre Lage erst, als der pedantische Finanzbeamte Bernhard Maiwald in der oberbayerischen Kleinstadt erscheint. Denn Ariane hat viele Vorzüge, doch ihre Steuererklärungen sind eine mittlere Katastrophe, was Bernhard natürlich nicht dulden kann. Er fordert mit bürokratischem Eifer horrende Steuernachzahlungen von Ariane ein, und prompt sieht Georg seine Chance gekommen, sich ihren Besitz unter den Nagel zu reißen. Doch kurz vor dem Ruin wendet sich das Blatt für die resolute Sennerin: Denn ein Steuerprüfer ist schließlich auch nur ein Mensch - und ein Mann. In der vergnüglichen Heimatkomödie "Eine Sennerin zum Verlieben" sucht eine Bäuerin keinen Mann - und findet trotzdem einen. Michaela May und Günther Maria Halmer zanken sich in den Hauptrollen. Auf ihrer Alm fühlt sich die bodenständige Milchbäuerin Ariane Ostler (Michaela May) am wohlsten. Hier, oberhalb des bayerischen Städtchens Reichertsbrunn, lebt sie zurückgezogen, aber zufrieden zwischen ihren Kühen. Einzig ihre Tochter Victoria (Alexandra Schiffer), die sie allein auf der Alm großgezogen hat und die nun in München studiert, ist regelmäßig zu Gast. In letzter Zeit erhält Ariane allerdings häufig Besuch von Georg Ametsrieder (Alexander Held), Bürgermeister und Wirt in Reichertsbrunn, der ihr eifrig den Hof macht. Da sie aber vor vielen Jahren zutiefst von Georg verletzt worden war, weiß Ariane, dass sie ihm nicht trauen kann. Zudem plagen sie ganz andere Sorgen. Denn aus München ist der pedantische Steuerprüfer Bernhard Maiwald (Günther Maria Halmer) in die oberbayerische Kleinstadtidylle gereist, um das verschlafene Finanzamt unter die Lupe zu nehmen. Bernhard reißt nicht nur das örtliche Beamtenduo aus seinem Alltagstrott, auch Arianes Leben stellt der allergieanfällige Bilderbuch-Bürokrat bald völlig auf den Kopf. Anfangs sind sich der überkorrekte Prinzipienreiter und die herzlich-resolute Sennerin ja noch sympathisch. Doch Ariane, so patent und zupackend sie auch ist, hat eine Schwäche - Bürokratie. Sie hat noch nie in ihrem Leben eine korrekte Steuererklärung abgegeben. Bislang kein Problem, doch Bernhard hat kein Verständnis für solchen Schlendrian. Er brummt ihr eine saftige Nachzahlung von 150.000 Euro auf. Ariane steht plötzlich vor dem Ruin. Diese Misere nutzt Georg aus, der sich ihre Alm unter den Nagel reißen will. Allerdings hat er nicht mit Bernhards fachlicher Hartnäckigkeit gerechnet - und auch nicht damit, dass zwischen dem steifen Beamten und der selbstbewussten Sennerin bald mehr aufkeimt als nur der Zwist um die Finanzen. Krawatte trifft auf Dirndl, Vegetarier auf Schweinshaxe: Umrahmt von der malerischen Alpenlandschaft des Karwendelgebirges, zettelt Dietmar Klein einen humorvollen Beziehungskrieg an, der seinen vergnüglichen Reiz aus dem Aufeinanderprallen charakterlicher Gegensätze bezieht. Wenn sich das sympathische Hauptdarsteller-Duo Michaela May und Günther Maria Halmer bissige Wortgefechte liefert, vor wilden Stieren flüchtet und mit dem eigenen Unvermögen hadert, beweist die charmante Komödie Sinn für Situationskomik. In "Eine Sennerin zum Verlieben" stand Michaela May nach zehn Jahren erstmals wieder gemeinsam mit ihrer Tochter Alexandra Schiffer, die ihre Filmtochter Victoria spielt, vor der Kamera.
(ARD)
Arbeitstitel: Die Sennerin
Länge: ca. 89 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.09.2010 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Dietmar Klein
- Drehbuch: Eva Kummeth, Horst Kummeth
- Produktion: Michael Schober, Bavaria Film, Bea Schmidt, Oliver Dieckmann
- Produktionsauftrag: ARD
- Produktionsfirma: ARD Degeto
- Musik: Robert Schulte-Hemming, Jens Langbein
- Kamera: Rainer Gutjahr, Susanne Kellermann
- Schnitt: Heidi Handorf
- Maske: Bea John, Wolfgang Böge
- Kostüme: Silvia Risa