Ein Spiel vom Tode. Gesprochen wird zwar mehr von der Liebe, doch die Erfüllung der Liebe, das dauerhafte, nicht in jeder Sekunde gefährdete Glück schenkt nach Jean Anouilhs Ansicht erst der Tod . Deshalb tritt in dem Stück des Franzosen der Tod, nicht aber die Liebe in Person auf. Der griechische Mythos von dem Sänger Orpheus, der seine geliebte Frau Eurydike aus der Unterwelt zurückholen darf, wird in die Gegenwart, in die Welt drittklassiger Künstler, in Hotelzimmer und Wartesaal transportiert. Die Sage wandelt nicht nur ihr Kostüm, sie gewinnt einen neuen, schwermütigen Sinn. Die Verklärung des Todes, die der 1910 geborene Anouilh in diesem kurz nach dem Krieg entstandenen Schauspiel betreibt, mag manchem ungesund erscheinen. Die dichterische Kraft, mit der die Liebenden und die Menschen um sie her gezeichnet sind, wiegt jeden Einwand auf.
(Hörzu 33/1964)
Länge: ca. 108 min.
Deutsche TV-Premiere: 20.08.1964 (ARD)
Cast & Crew
- Regie: Ludwig Cremer
- Drehbuch: Jean Anouilh, Helma Flessa
- Musik: Hans-Martin Majewski