Im weichen Boden des Waldhusener Forsts vor Lübeck sind drei sanfte Kuhlen zu sehen. Niemand würde sie von alleine entdecken, und kaum jemand weiß den Weg dorthin. Sie dienten einmal als Latrinen eines riesigen Flüchtlingslagers, von dem gut sieben Jahrzehnte später kaum jemand etwas weiß oder wissen will. Doch direkt nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich hier ein Drama abgespielt, das die Weltgeschichte verändert hat. 4500 jüdische Holocaustüberlebende hatten sich im Sommer 1947 mit einem Schiff aufgemacht, das später als die "Exodus 1947" berühmt werden sollte. Das Ziel der verzweifelten Menschen: Palästina. Dort wollten sie in dem noch zu gründenden jüdischen Staat ein neues Leben anfangen. Doch noch hatten die Briten die Mandatsmacht in Palästina und versuchten, die jüdische Immigration zu begrenzen. Sie brachten die "Exodus" vor Haifa auf und beförderten die Geflüchteten auf Gefangenenschiffen und in vergitterten Zügen ausgerechnet in das Lager vor Lübeck nach Deutschland. Das führte zu einem internationalen Skandal, der letztlich dazu beigetragen hat, dass die Stimmung in den Vereinten Nationen kippte, zugunsten der Gründung des Staates Israel. NDR Reporter Andreas Schmidt hat mithilfe von Zeitzeugen in Israel, Großbritannien, den USA und Deutschland dieses Drama rekonstruiert und zu einer beeindruckenden Dokumentation verdichtet.
(NDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutscher Kinostart: 25.12.2014
Internationaler Kinostart: 03.12.2014 (ROK)
Deutsche TV-Premiere: 01.10.2017 (NDR)
Cast & Crew
- Regie: Scott Peters
- Drehbuch: Rashad Raisani