Deutsche TV-Premiere: 30.12.2017 (rbb)
Länge: ca. 45 min.
Zu Silvester berührten früher viele Berliner gern mal ihren Schornsteinfeger, servierte die versierte Hausfrau Karpfen blau, und die Lieben bekamen handgeschriebene Neujahrskarten. Der Film blickt zurück auf die winterlichen Jahresanfang der 1950er-, 1960er-, 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahre und zeigt vergessene Aufnahmen aus dem Berliner Alltag in Ost und West. Viele Berliner suchten früher am Silvestertag Kontakt zum Schornsteinfeger ihres Vertrauens, denn seine Berührung verhieß Gutes für das neue Jahr. Andere vertrauten eher ihrem Blumenhändler und stellten sich für ein bisschen Glück ein vierblättriges Kleeblatt ins Wohnzimmer. Und so mancher hoffte, dass ihm ein Bleiklumpen die Zukunft verrate. Während draußen das Feuerwerk den Himmel über der geteilten Stadt erleuchtete, servierte die Hausfrau drinnen Karpfen blau. Zum Nachtisch gab es häufig eine fettige Berliner Erfindung: in heißem Fett ausgebackenen Pfannkuchen - im Rest der Welt als "Berliner" bekannt. Früher wurden zum Jahresanfang noch Neujahrskarten verschickt, und die Müllkutscher bekamen von dankbaren Anwohnern ihr Neujahrsgeld. Im Januar wurde es oft ganz schön kalt in Berlin. Das hielt tollkühne Eisbader aber nicht davon ab, kurz unterzutauchen. Zahlreiche Rodler verwandelten die Wege in den Parks in gefährliche Pisten. Im Februar erfreute der Valentinstag Liebende und Floristen. Auch Fasching spielte in Berlin schon immer eine Rolle, die richtigen Kostüme für die zahlreichen Bälle beschäftigten große und kleine Narren.
(3sat)
Cast & Crew
- Regie: Stephan Düfel
- Drehbuch: Stephan Düfel
- Produktionsauftrag: rbb