Der Mondexperte Professor Georg Manfeldt ist sich sicher: Auf dem Mond gibt es nicht nur Wasser und Sauerstoff, sondern auch jede Menge Gold, das geborgen werden will. Doch von seinen Kollegen wird er nur belächelt. Sein größter Traum ist es, eine Mondexpedition durchzuführen, um endlich seine Theorie beweisen zu können. Der Raumfahrtingenieur Wolf Helius teilt Manfeldts Traum. Er arbeitet bereits auf vollen Touren mit dem Ingenieur Windegger und dessen Verlobter, der Astronomiestudentin Friede, an einem imposanten Raketenraumschiff für die erste Fahrt zum Mond. Als Manfeldt und seine zwei Gefährten, die beide in Friede verliebt sind, endlich zum Mond aufbrechen, schleicht sich nicht nur der kleine Gustav als blinder Passagier an Bord. Auch ein Agent des Finanzsyndikats, das die Goldwirtschaft der Erde kontrolliert, erpresst seinen Mitflug. Nach der Landung bewahrheitet sich Manfeldts Theorie - mit dem Ergebnis, dass ein tödlicher Kampf um das Gold ausbricht. Als dabei das Raumschiff beschädigt und der Sauerstoff für die Rückfahrt knapp wird, muss Friede eine folgenschwere Entscheidung treffen. Noch immer verblüfft Langs utopisch-fantastischer Film durch seinen Ideenreichtum, durch die wissenschaftlich fundierte Darstellung der Mondlandschaft und der technischen Details von Start, Flug und Landung der Weltraumrakete. Das liegt nicht zuletzt an der engen Zusammenarbeit der Filmemacher mit dem Pionier der Raketenforschung Professor Hermann Oberth. Am Drehort des Films, den Filmstudios in Potsdam-Babelsberg, wurden Unmengen von Sand für die Darstellung einer möglichst realistischen Mondlandschaft aufgeschüttet und die imposante Mondrakete gebaut.
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Fritz Langs "Frau im Mond" (1929) gilt als einer der letzten großen Stummfilme der deutschen Filmgeschichte. Seine Uraufführung fiel schon in die Phase der ersten Tonfilme während der Jahre 1929 und 1930, als die meisten Kinos technisch auf den neuen Standard umgestellt wurden. Der Film basiert auf einer Romanvorlage von Thea von Harbou, die von 1922 bis 1933 mit Fritz Lang verheiratet war und Drehbücher für mehrere seiner Filme schrieb. Mit Stummfilm-Epen wie "Dr. Mabuse, der Spieler" (1922), "Die Nibelungen" (1924) oder "Frau im Mond" (1929) setzte Lang neue ästhetische und technische Maßstäbe. Filme wie "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" (1931) oder seine Science-Fiction-Vision "Metropolis" (1927) gehören heute zu den Meilensteinen der Filmgeschichte.
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Länge: ca. 100 min.
Internationaler Kinostart: 15.10.1929
Deutscher Kinostart: 12.07.1971
Cast & Crew
- Regie: Fritz Lang
- Drehbuch: Thea von Harbou, Fritz Lang, Hermann Oberth
- Produktion: Fritz Lang, Eduard Kubat
- Produktionsfirma: Universum Film, Fritz Lang Film
- Musik: Willy Schmidt-Gentner
- Kamera: Curt Courant, Otto Kanturek, Konstantin Tschetwerikoff, Oskar Fischinger