Dr. Hiob Prätorius, ein erfolgreicher Arzt und Universitätsprofessor, sieht im Humor die beste Medizin. Eines Tages vergeht ihm allerdings das Lachen, denn durch seine Hilfsbereitschaft gerät er in die Situation, um die Hand einer seiner Studentinnen anhalten zu müssen - obwohl er das Mädchen kaum kennt. Die Ehe erweist sich als Glücksfall, und schließlich triumphiert Prätorius auch über seine sauertöpfischen Kollegen, die ihn eines unseriösen Lebenswandels bezichtigen und ihn deshalb aus ihrer erlauchten Runde verbannen wollen. Dr. med. Hiob Prätorius, ein Junggeselle in den besten Jahren und mit der seltenen Gabe des Humors ausgestattet, ist ein anerkannter Frauenarzt und allseits beliebter Hochschulprofessor. Dass er nebenbei das Studentenorchester leitet, ist nicht der einzige Grund dafür, dass ihn die junge Generation schätzt. Auch bei den meisten seiner Kollegen ist Prätorius wohlgelitten. Einzig mit dem verkniffenen Professor Speiter verbindet ihn eine erbitterte Feindschaft. Eines Tages kommt das jüngste Mitglied seines Orchesters, die Medizinstudentin Maria Violetta, völlig verstört in die Praxis ihres Lieblingsprofessors. Leider kann Prätorius ihre Befürchtungen nur bestätigen: Sie ist schwanger. Der Arzt versucht, das Mädchen zu trösten, doch vergebens. Kein Wunder, denn Maria kann den Vater ihres Kindes nicht heiraten - er ist bei einem Unfall ums Leben gekommen - und sie entstammt einem Elternhaus, in dem strengste moralische Maßstäbe herrschen. Und so versucht die Studentin, sich das Leben zu nehmen. Glücklicherweise ist sie eine so schlechte Schützin, dass die Kugel sie nur am Kopf streift. Da beschließt Prätorius, Maria durch eine Notlüge vor sich selbst zu retten. Doch durch seine Hilfsbereitschaft und ein Missverständnis gerät er bald in die Situation, um die Hand seiner Studentin anhalten zu müssen. Curt Goetz (1888-1960) arbeitete als Theater- und Filmemacher, Drehbuchautor und Schauspieler und dies sowohl in der Stummfilm- wie in der Tonfilmzeit. Dabei zählt Goetz zu den wenigen Filmkünstlern, die im deutschen Sprachraum das Fach des Komischen perfekt beherrschten. Der Meister des geistreichen Dialogs war zugleich der beste Interpret und Regisseur seiner Werke. Die Komödie "Frauenarzt Dr. Prätorius", die er zusammen mit Karl Peter Gillmann inszenierte, entstanden nach Goetz' eigenem Bühnenerfolg und ist wie so oft bei ihm ein Appell an Menschlichkeit und Toleranz. Neben Goetz in der Titelrolle spielt seine Frau und ständige Bühnenpartnerin Valérie von Martens die Rolle der Studentin, Erich Ponto gibt Prätorius' verbiesterten Gegner. Bereits ein Jahr nach der deutschen Premiere von "Frauenarzt Dr. Prätorius" inszenierte Joseph L. Mankiewicz mit "People Will Talk" eine Hollywoodversion des Stoffs mit Cary Grant in der Hauptrolle.1965 adaptierte Kurt Hoffmann den Stoff ein weiteres Mal für das Kino, diesmal mit Heinz Rühmann und Liselotte Pulver.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 95 min.
Deutscher Kinostart: 15.01.1950
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Curt Goetz, Karl Peter Gillmann, Valerie von Martens
- Drehbuch: Curt Goetz, Karl Peter Gillmann
- Produktion: Hans Domnick
- Musik: Franz Grothe
- Kamera: Fritz Arno Wagner
- Schnitt: Fritz Stapenhorst