Archy Hamilton (Mark Lee) lebt im australischen Outback und wird von seinem Onkel für die kommende Olympiade trainiert. Doch seine Erfolge als Sprinter genügen ihm nicht. Er glaubt, sich dem Militär anschließen zu müssen, um in den Krieg zu ziehen, der im fernen Europa begonnen hat und einmal als der Erste Weltkrieg in die Geschichte eingehen wird. Der Athlet und Herumtreiber Frank Dunne (Mel Gibson) ist aus anderem Holz geschnitzt. Er teilt nicht die Ideale seines Konkurrenten auf der 100-Meter-Bahn, sondern ahnt realistisch, dass die Australier in diesem Krieg wenig zu gewinnen haben. Doch weil er ständig pleite ist und hofft, als Offizier zu Ruhm und Geld zu kommen, lässt auch er sich rekrutieren. Nach einer ebenso absurden wie kurzweiligen Ausbildung in Ägypten werden die australischen Regimenter zu ihrem ersten Einsatz gegen die Türken auf die Dardanellen geschickt. Sie kämpfen in einem Grabenkrieg zwischen Strand und baumlosen Hügeln - der mörderischen Schlacht von Gallipoli. Der Schlacht von Gallipoli kommt in Australien ein besonderer politischer Status zu. Nachdem die Nation sich erst kurz zuvor konstituiert und von Großbritannien emanzipiert hatte, führte ihr der überproportionale Blutzoll in diesem Kampf brutal vor Augen, dass dem Mutterland England im Zweifel die eigenen Söhne wichtiger waren als die Soldaten aus dem fernen Australien. Diesem "Gründungsmythos" widmet Peter Weir ein ambitioniertes Epos, für das er die größten Namen des australischen Films versammelte: neben ihm selbst Hauptdarsteller Mel Gibson und Kameramann Russel Boyd, die beide ebenfalls in Hollywood Karriere machen sollten.
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Hintergrund: Einer der Filme in Steven Schneiders Liste "1001 Filme, die du gesehen haben musst, bevor du stirbst". Regisseur Peter Weir hatte die Eingebung zum Film, nachdem er einen Kriegsschauplatz aus dem Ersten Weltkrieg besucht hatte. Er und Drehbuchautor David Williamson wollten zunächst den gesamten Feldzug von Gallipoli (im Jahr 1915) abbilden, haben sich dann jedoch auf eine kleine Gruppe von Charakteren beschränkt, um die Tragödie menschlicher darstellen zu können. Die Schlacht auf der türkischen Halbinsel forderte 100.000 Todesopfer und 250.000 Verwundete. Beteiligte Konfliktparteien waren das Britische Weltreich (mit dem Vereinigten Königreich, Australien, Neuseeland, Neufundland, Britisch-Indien), Frankreich (mit Französisch-Westafrika), das Osmanische Reich, das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn. Die Musik die Major Barton in der Nacht vor der Attacke spielt, ist aus der Oper "Die Perlenfischer" von Georges Bizet, in der sich zwei Männer schwören, Freunde zu bleiben bis zum Tod. Mit seinem Budget von 2,8 Millionen Dollar war "Gallipoli" zu seiner Zeit (1981) der teuerste in Australien produzierte Film. Einer der Produzenten war der Medienmogul Rupert Murdoch. Sein Vater Keith war Journalist im Ersten Weltkrieg und hat 1915 Gallipoli selbst besucht. Kritik: "Regisseur Peter Weir erzählt in diesem erschütternden Antikriegsfilm ein Stück grausame Geschichte und von einer tatsächlichen Begebenheit, um die er die fiktive Geschichte der Freundschaft zweier junger Australier arrangierte. Einer der Männer wurde von Mel Gibson in einer seiner ersten und vermutlich besten Rolle gespielt. 'Gallipoli' erntete zu Recht ausgezeichnete Kritiken und entwickelte sich zum ersten Kassenschlager des australischen Kinos. Ein wichtiger, ernsthafter und in jeder Hinsicht brillanter Film." (kino.de)
(Tele 5)
Länge: ca. 111 min.
Deutscher Kinostart: 05.03.1982
Original-Kinostart: 13.08.1981 (AUS)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Peter Weir
- Drehbuch: David Williamson
- Produktion: Robert Stigwood, Patricia Lovell, Francis O'Brien, Su Armstrong, Philip Hearnshaw, Phillip Hurst, Ahmed Sami, Tim Sanders, Associated R
- Produktionsauftrag: ZDF
- Musik: Brian May, Jean-Michel Jarre, Tomaso Albinoni
- Kamera: Russell Boyd, Herbert Pinter
- Schnitt: William Anderson
- Maske: Sash Lamey
- Regieassistenz: Steve E. Andrews, Marshall Crosby, Atef E-Taieb, Mark Egerton, Gamal El-Damatty, Robert Pendlebury
- Ton: Greg Bell
- Spezialeffekte: Steve Courtley
- Stunts: Dennis Hunt