Hongkong, zur Zeit des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges. Die junge Chinesin Wang Jiazhi schließt sich einer studentischen Theatergruppe an, deren politisch radikale Mitglieder den Kollaborateur Yi ermorden wollen. Als Lockvogel soll Jiazhi fungieren. Zunächst scheitert der Plan, zwei Jahre später wird sie erneut auf ihn angesetzt. Diesmal lässt sie sich auf eine leidenschaftliche sexuelle Beziehung mit Yi ein - mit fatalen Konsequenzen. China, 1939: Während in Europa der Zweite Weltkrieg tobt, fordert in Ostasien der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg zahllose Opfer. In Hongkong schließt sich die junge Chinesin Wang Jiazhi einer Studentengruppe für "patriotisches Theater" an. Sie wollen nicht nur auf dem Theater gegen Feinde kämpfen und fassen den kühnen Plan, den angeblichen Kollaborateur Yi zu ermorden, der durch seine Kontakte mit den verhassten Japanern zu Macht und Wohlstand gekommen ist. Jiazhi lässt sich überreden, den Lockvogel zu spielen. Als Unternehmergattin getarnt, soll sie sich mit Yis Ehefrau anfreunden und den Verräter in eine Falle locken. Zunächst scheint der Plan aufzugehen - doch dann wird Yi nach Shanghai versetzt. Zwei Jahre vergehen. In Shanghai trifft Jiazhi ihren alten Freund Kuang wieder, der nun ein führendes Mitglied des chinesischen Widerstands ist. Er hat noch immer den Plan, Yi, inzwischen zum Chef der Geheimpolizei aufgestiegen, zu ermorden. Erneut sucht Jiazhi den Kontakt zu Yi. Dann aber entspinnt sich zwischen den beiden eine leidenschaftliche sexuelle Affäre. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Mission und ihren Gefühlen für Yi. Doch der Tag des geplanten Attentats rückt immer näher. Im Rahmen einer klassischen Spionagegeschichte entwirft Oscar-Preisträger Ang Lee ("Brokeback Mountain") in "Gefahr und Begierde" das Porträt einer jungen Frau, die ihre eigene Identität aufgeben muss und erst durch diesen Akt der Selbstverleugnung allmählich zu sich selbst findet. Die melancholische Atmosphäre der Geschichte kontrastiert Lee mit einigen freizügigen Sexszenen, die bei der Premiere des Films in Venedig für Furore sorgten - und deren sadomasochistischer Charakter gleichwohl als hintersinnige Metapher für die innere Zerrissenheit der Protagonisten zu verstehen ist. Mit "Gefahr und Begierde" erweist Lee sich einmal mehr als einer der herausragenden Filmemacher des internationalen Autorenkinos. Völlig zu Recht wurde sein Film 2007 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Die Hauptrollen spielen Tang Wei, die aufgrund ihrer freizügigen Darstellung in China mit einem inoffiziellen Medienboykott belegt wurde, und der chinesische Charakterdarsteller Tony Leung, bekannt vor allem aus den Filmen von John Woo und Wong Kar-Wai. "In dramaturgisch ausgeklügelter Weise verschränkt Lee die verschiedenen Zeitebenen der spannungsgeladenen Geschichte, so dass sich erst nach und nach ein komplexes Bild der Motive und Hintergründe ergibt. Er erweist sich erneut als ein immens einfühlsamer Filmemacher, der es versteht, das Dilemma widerstreitender Gefühle zu ergründen und in die Seelen seiner Figuren zu schauen, ohne sie bloßzustellen." (Susanne Ostwald, Neue Züricher Zeitung, 18.10.2007)...
(BR Fernsehen)
Im Rahmen einer Spionagegeschichte zeichnet Ang Lee ("Brokeback Mountain") in "Gefahr und Begierde" das Porträt einer jungen Frau, die ihre Identität aufgeben muss und erst durch diesen Akt der totalen Selbstverleugnung allmählich zu sich selbst findet. Die melancholische Atmosphäre der Geschichte kontrastiert Ang Lee mit komplexen Sexszenen, die in ihrem Schwanken zwischen Leiden und Lust wie Metaphern für die innere Zerrissenheit der Protagonistin wirken. Der Film wurde in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Die Hauptrollen spielen Tang Wei und Tony Leung ("In the Mood for Love").
(arte)
Länge: ca. 157 min.
Deutscher Kinostart: 18.10.2007
Original-Kinostart: 24.09.2007 (TW)
Deutsche TV-Premiere: 31.10.2010 (Das Erste)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Ang Lee
- Drehbuch: Hui-Ling Wang, James Schamus
- Produktion: William Kong, Ang Lee, James Schamus, Zhong-lun Ren, Darren Shaw, Dai Song, Gerry Robert Byrne, Eric Fong, Chiu Wah Lee, Chi On Leung, Yindy Leung, Mei Fun Mok, Shun Choi Ngai, Wai Luen Pang, Connie Tam, Focus Features, River Road Entertainment, Haishang Films
- Musik: Alexandre Desplat
- Kamera: Rodrigo Prieto, Eric Lam, Joel Chong, Sai-Wan Lau, Bill Lui, Alex Mok, Synderella Peng
- Schnitt: Tim Squyres
- Regieassistenz: Tze Hung Lam, Rosanna Ng