Kapitän Otto Scheidel liebt seinen alten Elbe-Raddampfer wie Freundin Caramba gleichermaßen. Sie aber hat es satt, den Mann mit dem Schiff zu teilen und gibt ihm den Laufpass. Wenig später verliert Otto auch den Dampfer. Er wird außer Dienst gesetzt und zum schwimmenden Restaurant umgebaut, in dem ausgerechnet Caramba die Chefin ist. Schwer zu verkraften für einen gestandenen Mann. Kapitän Otto Scheidels (Manfred Krug) Liebe gehört gleichermaßen einem alten Raddampfer namens "Jennissei" und der hübschen Kellnerin Carola Schneider, genannt Caramba (Renate Krößner). Aber Carola hat es satt, den Mann mit dem Schiff zu teilen und gibt ihrem Otto mit Caramba den Laufpass. Kaum hat sich dieser von dem unerwarteten Schlag erholt, kommt der nächste: Sein Raddampfer, der letzte seiner Art, wird außer Dienst gestellt. Nun hat der arme Otto weder Frau noch Schiff. In einem tollkühnen Handstreich kapern er und seine ehemalige Mannschaft ihren alten, inzwischen umgebauten Dampfer, um unter großem persönlichen Einsatz zwei Lastkähne von einem unfreiwilligen Sandbankaufenthalt zu befreien. Dabei kommt es zu handfesten Reibereien zwischen Kapitän Otto und Caramba, die inzwischen Chefin des nun schwimmenden Restaurants wurde und ihr "Heiligtum" beim harten Havarieeinsatz in die Brüche gehen sieht. Doch dieser Piratenstreich des Kapitäns a.D. führt ihn nicht nur zur Einsicht, sondern auch wieder zu der Frau, die Caramba heißt ... Herrmann Zschoche inszenierte diesen originellen Film u.a. an Originalschauplätzen in Dresden. In Renate Krößner fand er für den schnoddrigen, dickschädeligen Scheidel-Krug den gleichwertigen eigenwilligen Widerpart, der ihm nichts schuldig bleibt. Der Film sollte im Juni 1977 ins Kino kommen, da Manfred Krug vier Monate vorher seinen Ausreiseantrag gestellt hatte, wurde die Premiere storniert. Erst über zwei Jahre später erschien die Komödie ohne größeres Aufsehen im DDR-Fernsehen, 1982 im Kino. "Feuer unter Deck" ist der einzige Kinofilm in der gesamten DEFA-Geschichte, zu dem in der DDR keine Kritik erscheinen durfte. Für Renate Krößner war die Situation auch nicht gerade karrierefördernd. Erst 1980 bekam sie in Konrad Wolfs "Solo Sunny" die nächste große Chance - und als "Sunny" dann im gleichen Jahr den Silbernen Bären als beste Darstellerin. Doch trotz dieser Erfolge bekommt sie in den folgenden Jahren in der DDR nur wenige Rollen angeboten, eine der größten Rollen ist die resolute Else im TV-Fünfteiler "Verflucht und geliebt". 1983 stellt sie einen Ausreiseantrag - 1985 darf sie gehen. In der Bundesrepublik findet sie schnell Angebote an verschiedenen Theatern und im Fernsehen. Bekannt wird sie durch die Rolle der Anja in "Liebling Kreuzberg" und Tatort-Auftritte. 1992 erhält sie für ihre Darstellung der Kneipenwirtin Uschi Klamm in Adolf Winkelmanns Fußballdrama "Nordkurve" den Bundesfilmpreis, 1997 folgt der Adolf-Grimme-Preis für ihre Theres Spitzer in der Fernsehserie "Bruder Esel". Zu ihren neueren Filmen gehören u.a. "Alles auf Zucker" (2004) von Dani Levy und Friedemann Fromms "Jenseits der Mauer" (2009). Renate Krößner, die am 17. Mai ihren 70. Geburtstag feiert, ist bis heute auf der Bühne und im Fernsehen präsent.
(MDR)
Länge: ca. 92 min.
Original-Kinostart: 16.08.1982 (DDR)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Herrmann Zschoche
- Drehbuch: Wolfgang Müller, Manfred Wolter
- Produktion: Helmut Andert, Helmut Klein, Horst Schmidt
- Produktionsfirma: DEFA Studio für Spielfilme, DEFA Gruppe Babelsberg
- Musik: Günther Fischer
- Kamera: Günter Jaeuthe
- Schnitt: Monika Schindler
- Regieassistenz: Sigrid Meyer
- Ton: Gerhard Ribbeck, Thomas Richter, Günter Witt