Der österreichische Priester Gregor Mendel begründet 1856 die Vererbungslehre durch Kreuzungsexperimente mit Erbsen. Nach dieser maßgeblichen Entdeckung macht die Genforschung rasante Fortschritte. Doch die weltweite Genforschung birgt Chancen und Risiken. Die Entschlüsselung des menschlichen Erbguts ist verbunden mit dem Traum, Krankheiten aus der Welt zu verbannen und im Labor einen perfekten Menschen zu erschaffen. Viele Forscher sind sich zudem sicher: Das Schicksal eines Menschen ist durch seine Gene bestimmt. Dieser feste Glaube an die Macht der Genetik fördert auch dunkle Gedanken und mancher Wissenschaftler verfängt sich in den Ansichten der Eugenik. Menschen werden dabei kategorisiert und ihre Erbgutanalysen teilweise sogar politisch instrumentalisiert. Männer sollen intelligenter sein als Frauen, Weiße klüger als Schwarze. Diese Annahmen lassen in der Vergangenheit brutale Taten folgen. So werden in den USA bis in die 1970er Jahre geistig Behinderte und "genetisch entartete" Afroamerikaner zwangssterilisiert. Ein Großteil der Welt hat sich zu diesem Zeitpunkt bereits durch den Nazigräuel des 2. Weltkriegs von den Ideen der Eugenik abgewendet. Trotzdem hält sich ein gewisser Glaube an den genetischen Determinismus hartnäckig. 2001 halten Wissenschaftler tatsächlich den Schlüssel zum Erbgut in den Händen und sind überrascht: Statt aus Hundertausenden Gensequenzen, besteht das menschliche Genom bloß aus etwa 19.500. Ist der Mensch also wirklich ein Gefangener seiner Gene oder muss ihr Einfluss nun neu bewertet werden? Interviews mit Experten und Wissenschaftlern geben vielfältige Einblicke in das umstrittene Forschungsgebiet und sind der "Macht der Gene" auf der Spur.
(GEO Television)
Länge: ca. 50 min.
Deutsche TV-Premiere: 04.01.2018 (GEO Television)
Cast & Crew
- Regie: Stephanie Welch