Tagsüber steuert Thomas US-Kampfdrohnen von Las Vegas aus, abends sitzt er mit Frau und Kindern am heimischen Grill. Doch immer stärker nagen die Zweifel am Sinn seines Jobs an ihm. Als sich dann auch noch die CIA in die Arbeit des Militärs einmischt und immer skrupelloser agiert, ist für Thomas der Moment zum Handeln gekommen. Er verstößt gegen alle Regeln. Spannendes Polit-Drama mit Ethan Hawke in der Hauptrolle. Tagsüber den Feind töten, abends die Ehefrau küssen und die Kinder ins Bett bringen. Das Leben des Drohnenpiloten Thomas Egan (Ethan Hawke) spielt sich zwischen extremen Gegensätzen ab. Gerade die eigene Sicherheit, während er wie in einem Videospiel das todbringende Knöpfchen drückt, macht dem Ex-Kampfpiloten schwer zu schaffen. Der wortkarge Mann, der nach Aussagen seiner Frau Molly (January Jones) stiller wird, wenn er wütend ist, zieht sich immer weiter zurück. Die Grenzen zwischen Kriegseinsatz und Privatleben verschwimmen. Sein Vorgesetzter, Lt. Colonel Jack Johns (Bruce Greenwood), sieht die Nöte, in denen Egan steckt, aber er kann nicht helfen. Dessen Bitten, ihn endlich wieder einen Jet fliegen zu lassen, muss er regelmäßig ablehnen. Auch die neue Kollegin, Vera Suarez (Zoë Kravitz), versteht Thomas' Skrupel. Dann ändert die CIA die Spielregeln: Menschen werden getötet, weil ihr Verhalten einem errechneten Schema entspricht, und nicht, weil man klare Beweise hat, dass sie Terroristen sind. Kollateralschäden? Bedauerlich, aber manchmal unvermeidbar. Und Major Thomas Egan wird immer stiller. Regisseur und Autor Andrew Niccol ("Gattaca", "Lord of War") zeichnet mit "Good Kill - Tod aus der Luft" ein eindringliches, realitätsnahes Bild von den psychischen Belastungen eines Drohnenpiloten und stellt wichtige moralische Fragen zu dem Thema. Gibt es einen "sauberen" Krieg? Welche Umstände entscheiden über Leben und Tod? Kann man aus 7000 Meilen Entfernung beurteilen, ob jemand in Afghanistan Lebensmittel anbaut oder den Dünger zum Bombenbau verwendet? Niccol verzichtet bewusst auf übermäßige Actionszenen und lässt stattdessen die Zuschauer einer Drohnen-Crew bei der Arbeit über die Schultern sehen. Die Explosionen sieht das Publikum aus der gleichen Perspektive wie die Drohnenpiloten - als bunte Pixel auf dem Bildschirm. So schafft es Niccol, eine beängstigende Nähe aufzubauen, und vermittelt eindrucksvoll die bedingten Entscheidungsmöglichkeiten der Piloten. "Good Kill - Tod aus der Luft" ist hervorragend besetzt: Ethan Hawke ("Gattaca", "Before Sunset") ist die Rolle des immer mehr an seiner Mission zweifelnden Ex-Piloten auf den Leib geschrieben, January Jones ("Mad Men", "Tatsächlich ... Liebe") verkörpert kongenial die sich immer weiter entfremdende Ehefrau Molly. In weiteren Rollen sind Zoë Kravitz und Bruce Greenwood zu sehen. Ganz ohne Joystick und technischen Schnickschnack ist Ethan Hawke in nächster Zeit auf der Leinwand zu sehen: Gleich für zwei Western steht der 1970 geborene Schauspieler vor der Kamera. Gerade abgedreht hat Hawke den Film "In a Valley of Violence" an der Seite von John Travolta, in dem ein Mann in einer kleinen Stadt Rache für seinen ermordeten Freund sucht. Für 2017 ist ein Remake von "Die glorreichen Sieben" angekündigt, in dem unter anderen auch Denzel Washington und Chris Pratt zu sehen sind. Das ZDF strahlt "Good Kill - Tod aus der Luft" als Free-TV-Premiere aus.
(ZDF)
Länge: ca. 102 min.
Original-Kinostart: 15.05.2015 (USA)
Internationaler Kinostart: 10.04.2015 (IRL)
Deutsche TV-Premiere: 27.07.2015 (ZDF)
FSK 12
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Peter Coyote
- Regie: Andrew Niccol
- Drehbuch: Andrew Niccol
- Produktion: Mark Amin, Nicolas Chartier, Zev Foreman, Ted Gidlow, Patrick Newall, Cami Winikoff, Tyler Boehm, David Harfield, Andrew Niccol, Ahmed Abounouom, Larry Ferguson Jr., Voltage Pictures, Sobini Films
- Musik: Christophe Beck
- Kamera: Amir Mokri
- Schnitt: Zach Staenberg
- Maske: Gretchen Bright
- Kostüme: Lisa Jensen
- Regieassistenz: Mehdi Elkhaoudy, Mustapha Grumij, Jai James, Nicholas Mastandrea, Walter E. Myal
- Ton: Ethan Beigel, Tara Blume, Rodney Gurule, Perry Levy, Andrejs Prokopenko
- Spezialeffekte: Jan Adamczyk
- Stunts: Younes Afroukh