Eddy Kulecke, Urberliner TaxiFahrer mit "Herz und Schnauze", nimmt es hinterm Lenkrad mit der Straßenverkehrsordnung äußerst genau. Im Privatleben aber, wenn es darum geht, hübschen Mädchen den Kopf zu verdrehen, da kennt der flotte Eddy keine Geschwindigkeitsbeschränkung. Bis er eines Tages in einen merkwürdigen Unfall verwickelt wird. Mit der Breitseite seines Taxis hatte er gerade einen schweren LKWReifen abgefangen, der mit großer Geschwindigkeit auf eine Kindergartengruppe zugerollt war. Die Kindergärtnerin Rosi war dem Helden um den Hals gefallen und hatte ihm ein Rendezvous versprochen. Dann nahm ihm ein Motorradfahrer die Vorfahrt. Passiert war Gott sei Dank nichts mit einer Ohrfeige, dachte Eddy, ist der Übeltäter bestraft und der Fall geregelt. Dass diese Ohrfeige nicht nur sein Leben völlig umkrempeln wird, ahnt Eddy zu diesem Zeitpunkt nicht. Der Übeltäter war nämlich eine Übeltäterin: Das Motorrad wurde von der Postbotin Gaby Scheller gefahren, die sich für die Ohrfeige an dem TaxiFahrer rächen will. Sie organisiert ein Date voller Überraschungen. Doch statt Eddy erscheint dessen Vertretung Uwe, der sich gleich in die hübsche Gaby verliebt und tief enttäuscht entdecken muss, für wen ihr Herz tatsächlich schlägt. Das aber erkennt Gaby auch nicht auf den ersten Blick und so reiht sich zunächst ein Missverständnis an das andere, bis es für sie und den Schwerenöter Eddy ein Happy End gibt. DDRTVKomödie, in der eine Reihe Episoden verwoben sind, wie sie von (Ost)Berliner Taxifahrern tatsächlich erlebt worden sind sei es der im Taxi vergessene Hund oder der TaxiKurierdienst, wenn es um vergessene Hochzeitsschuhe geht, oder eine nächtliche Verfolgungsjagd. Der Film präsentiert auf vergnüglichunterhaltsame Weise das Thema "Taxi", das in (Ost)Berlin und der DDR auch im Alltag ein Dauerthema war, allerdings nicht ganz so vergnüglich, gab es doch einen erheblichen Taximangel. Wer erinnert sich nicht an die endlos langen Warteschlagen am Taxistand am Bahnhof Friedrichstraße? Wer erinnert sich nicht an die Schwarztaxis, die vor allem nächtens unweit der offiziellen Taxistände nach Kundschaft Ausschau hielten und durch die es einen stillschweigend geduldeten zweiten TaxiMarkt gab, der für die SchwarztaxiFahrer einen lukrativen Nebenverdienst bedeutete? Ein Film wie "Hallo Taxi" aber bescherte dem Fernsehpublikum natürlich gute Laune, auch angesichts der vielen beliebten Darsteller wie Ingolf Gorges, Petra Kelling, Gerhard Bienert, Günter Schubert und Helga Raumer. Als Mann vom Fernsehen brilliert Gerd E. Schäfer. Mit einem Taxi und Gerd E. Schäfer geht es gleich weiter in einem der legendären, höchst vergnüglichen TeleLotto Kurzkrimis: "Schmidchen klärt auf: Tod im Kofferraum", in dem Freizeitdetektiv Schmidchen glaubt, einem Mord auf der Spur zu sein. 20 Jahre lang verfolgten die DDRZuschauer die Ziehung der TeleLottoZahlen "5 aus 35". Die Sendung wurde seit dem 09. Januar 1972 jeden Sonntag im 1. Programm des DDRFernsehens ausgestrahlt und erfreute sich großer Beliebtheit. Zum einen, da jede Ziehung von prominenten Künstlern oder Sportlern moderiert wurde. Zum anderen war der Clou dieser Sendung, dass jeder einzelnen Zahl ein Genre zugeordnet war, sodass nach erfolgter Ziehung der jeweiligen Zahl ein kurzer Filmbeitrag gezeigt wurde. Am beliebtesten war die Zahl 19: der Kurzkrimi. "Schmidchen klärt auf: Tod im Kofferraum" war einer von sechs KurzKrimis, die 1972 von HansJoachim Preil geschrieben und inszeniert wurden. Preil spielte auch den Kommissar, der immer wieder von Freizeitdetektiv Schmidchen alarmiert wird wegen der Aufklärung eines vermeintlich großen Falls. Der köstlich agierende Gerd E. Schäfer als Schmidchen und die liebevollwitzige Regie bereiten auch heute noch Vergnügen. Am nächsten Samstag, 10.02., 20:15 Uhr, präsentiert Ulli Zelle einen Filmspaß mit Publikumsliebling Heinz Rennhack in der BauarbeiterHauptrolle als "Unser bester Mann" (DDR 1983).
(rbb)
Länge: ca. 75 min.
Internationaler Kinostart: 14.03.1974
gezeigt bei: Viertel Neun (D, 2024)
Cast & Crew
- Regie: Hans Knötzsch
- Drehbuch: Hans Knötzsch, Werner Bernhardy
- Produktion: Erich Albrecht, Dieter Krüger, Karl-Heinz Ruesike, Theo Scheibler
- Produktionsfirma: Fernsehen der DDR
- Musik: Rolf Zimmermann
- Kamera: Siegfried Mogel
- Schnitt: Karin Kusche
- Regieassistenz: Jochen Diestelmann, Claudia Knötzsch
- Ton: Harry Fuchs