In der Nacht des elften Neumondes verwischt die Grenze zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt. Ein besonderer Feiertag, an dem Geister und Hexen aktiv werden. Bevor Häuser und Straßen elektrisch beleuchtet waren, sollten festliche Feuer Licht und Wärme in die dunkler werdenden Tage bringen. Der Brauch in der Nacht vor Allerheiligen hat im Lauf der Jahrhunderte sein Gesicht verändert. In Europa verbreitet sich ein aus Amerika reimportiertes und stark kommerzialisiertes Gruseltheater. Aus dem Englischen \u201eAll Hallows Eve\u201c \u2013 \u201eVorabend von Allerheiligen\u201c entstand \u201eHalloween\u201c. Es bezeichnet die Nacht vom 31. Oktober zum Allerheiligenfest. 835 nach Christus verlegte die katholische Kirche den Feiertag vom ersten Sonntag nach Pfingsten auf den 1. November - das Datum der keltischen Neujahrsfeier. Samhain - Fest der untergehenden Sonne - bedeutet Ende des Sommers. Der Beginn der dunklen Jahreszeit, in der die Mächte der Dunkelheit die Herrschaft anstreben, wird auch als Fest der Toten gefeiert. Die Seelen der Verstorbenen kehren in der besonderen Nacht noch einmal auf die Erde zurück. Die Geister gilt es mit Opfern zu besänftigen. Masken, Zaubersprüche und magische Rituale sollen böse Gespenster abwehren. Die Katholiken beten an Allerheiligen für die Seelen der Heiligen. Einen Tag später, an Allerseelen, gedenken sie allen Verstorbenen. Keltische und christlichen Bräuche vermischten sich und gelangten mit irischen Auswanderern nach Amerika. Dort fassten sie als Karnevalsersatz Fuß und kamen in stark abgewandelter Form nach Europa zurück. Aus ursprünglich einer Rübe wurde in den Vereinigten Staaten das bekannteste Symbol für die Feierlichkeiten vor Allerheiligen, ein ausgehöhlter und von innen beleuchteter Kürbis.
(ZDFtheaterkanal)
Länge: ca. 45 min.
gezeigt bei: Wunderbare Welt (D, 1992)