Im Zentrum von "Happy People" stehen die Bewohner des sibirischen 300-Seelen-Dorfes Bakhta. Einige der dort lebenden Jäger werden ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Mit Ausnahme von Schneemobilen und Motorsägen führen die bedürfnislosen Fallensteller und Pelztierjäger ein traditionelles Leben fernab technischer Errungenschaften. Andernorts mögen zahlreiche Konsumartikel als unverzichtbar gelten, für sie ist es weitaus bedeutsamer, sich blind auf ihre allgegenwärtigen Hunde verlassen zu können sowie die seit etlichen Generationen überlieferten Methoden der Kanu- und Schneeschuhfertigung zu kennen. Trotzdem oder gerade deshalb erweist sich mit zunehmender Dauer des Films immer mehr, dass sein Titel zutrifft: Die im Einklang mit der rauen Natur existierenden Bakhtaner sind glückliche Menschen. Die erzählerische Rahmenstruktur geben die vier Jahreszeiten vor. Jede von ihnen bringt andere Herausforderungen mit sich, sei es in Form klirrender Kälte, gewaltiger Schneemassen, hungriger Bären oder Blut saugender Moskitoschwärme. "Happy People" unterschlägt dabei keineswegs die tragischen Facetten und Entwicklungen des Lebens in der sibirischen Taiga. So wird beispielsweise das Schicksal der langsam verschwindenden Ethnie der Keter thematisiert. Solche nachdenklich stimmenden Passagen wechseln sich ab mit der Schilderung amüsant-skurriler Vorkommnisse, wie etwa dem Auftritt eines Politikers, der das sichtlich desinteressierte Wahlvolk mit Getreidesäcken und einer flotten Gesangseinlage zu ködern versucht.
(GEO Television)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 15.11.2012
Internationaler Kinostart: 13.04.2012 (PL)
Deutsche TV-Premiere: 27.02.2015 (GEO Television)
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Werner Herzog, Nikolay Nikiforovitch Siniaev, Gennady Soloviev, Anatoly Tarkovsky
- Regie: Werner Herzog, Dmitry Vasyukov
- Drehbuch: Dmitry Vasyukov, Rudolph Herzog, Werner Herzog
- Produktion: Christoph Fisser, Vladimir Perepelkin, Charlie Woebcken, Klaus Badelt, Timur Bekmambetov, Yanko Damboulev, Werner Herzog, Studio Babelsberg
- Musik: Klaus Badelt
- Schnitt: Joe Bini, Maxim Perepelkin, Alexey Stanevich, Dmitry Vasyukov