Können Computer träumen? Träumen sie schon von sich selbst und haben den Menschen längst vergessen? Der Filmemacher Werner Herzog stellt eine scheinbar naive Frage, die es in sich hat. Der in Amerika lebende Regisseur erzählt in Episoden die Geschichte der digitalen Welt von ihrer Geburt auf einem Uni-Campus in Kalifornien bis hin zu den Prognosen für ihre ungewisse Zukunft zwischen Utopie und Dystopie. Werner Herzog spricht mit Wissenschaftlern und Machern wie dem Tesla-Gründer Elon Musk. Fast im Plauderton und doch stets kritisch und mit universellen Fragen analysiert er die folgenreichste Erfindung des 20. Jahrhunderts: Entgleitet uns bereits die Kontrolle über unsere eigene Kreation? Träumt das Internet bereits von sich selbst? Das Produzieren von unvorhersehbaren Mustern, wie sie in Träumen vorkommen, kann das Netz schon leisten. So lautet im Film die Antwort des Hirnforschers Toni Mitchell aus Pittsburgh auf Herzogs Grundsatzfrage: Was noch fehle, sei das Bewusstsein. Aber auch dies, so der Professor der Carnegie Mellon University, könne ja noch wachsen. Werner Herzog, der in Deutschland vor allem mit seinen Spielfilmen "Fitzcarraldo" und "Nosferatu" bekannt wurde und sich seine Vorliebe für Allein- und Grenzgänger erhalten hat, ist in den USA auch ein hoch geschätzter Dokumentarfilm-Regisseur ("Grizzly Man").
(3sat)
Weiterer Titel: Lo and Behold
Länge: ca. 100 min.
Deutscher Kinostart: 24.11.2016
Original-Kinostart: 19.08.2016 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 03.04.2017 (GEO Television)
Cast & Crew
- Regie: Werner Herzog
- Drehbuch: Werner Herzog
- Produktion: Rupert Maconick, Werner Herzog
- Musik: Mark De Gli Antoni, Sebastian Steinberg
- Kamera: Peter Zeitlinger
- Schnitt: Marco Capalbo