Deutsche TV-Premiere: 06.05.2006 (Bayerisches Fernsehen)
Er verschläft nicht nur den gesamten kalten und verschneiten Winter, sondern kommt erst wieder zum Vorschein, wenn bereits alles in voller Blüte steht - der Siebenschläfer. Dann kriecht er grantig und verschlafen aus seinem Erdbau, Baumloch oder Nistkasten und will nur noch eines: fressen, fressen, fressen. Im Sommer verwandelt sich der Siebenschläfer in einen munteren Kobold. Mit seinen riesigen Augen und dem weichen Pelzchen ist er ein extrem putziges Tier. Hierzulande ist der Siebenschläfer selten, denn er liebt Wärme, und die kann ihm nur an einigen wenigen Plätzen geboten werden. An diesen Plätzen kommt er dann allerdings durchaus häufig vor. Dann kann es schon mal passieren, dass eine Siebenschläferfamilie nachts auf dem Dachboden herumtobt und dem Hausbesitzer den Schlaf raubt. Obwohl ihn nur wenige mit eigenen Augen gesehen haben, ist sein Name allen bekannt - wegen des Siebenschläftertags am 27. Juni. Für diesen Tag gibt es eine Reihe bekannter Bauernregeln. Dort heißt es: "Regnet's am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag" oder "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag" oder "Ist der Siebenschläfer nass, regnet's ohne Unterlass". Es sollen die Bauernregeln mit der höchsten Treffsicherheit sein. Hat der Siebenschläfertag etwas mit dem Siebenschläfer zu tun? Nach einer Legende von Gregor von Tours flohen sieben junge Männer vor der Christenverfolgung unter Kaiser Decius in eine Berghöhle. Sie wurden dort gestellt und eingemauert. Als man sie 195 Jahre später entdeckte, erwachten sie. Diese sieben Schläfer werden bis heute als Heilige verehrt. Eine Wallfahrtskirche in Rotthof in Niederbayern erinnert an sie. Der Siebenschläfertag hat also gar nichts mit dem putzigen Tier zu tun. Den Namen "Siebenschläfer" hat man dem Tier gegeben, weil er von Oktober bis April sieben Monate schläft. Der Film gibt mit faszinierenden Bildern Einblick in das Leben dieser Tierart. Er zeigt das Familienleben der Siebenschläfer, wie sie sich zanken, ihren Partner finden und wie sie ihre Jungen aufziehen, aber auch, mit welchen Widrigkeiten sich so ein Siebenschläfer herumschlagen muss. Der Film verhehlt aber auch nicht, dass es manche Menschen nicht immer leicht mit dem drolligen Gesellen haben.
(hr-fernsehen)
gezeigt bei: Abenteuer Wildnis (D, 2014)
gezeigt bei: natur exclusiv (D, 2006)
gezeigt bei: Welt der Tiere (D, 2000)
Cast & Crew
- Regie: Angela Schmid, Markus Schmidbauer
- Drehbuch: Angela Schmid, Markus Schmidbauer