Der Film schaut sich in ultra-orthodoxen Kreisen Israels um und deckt deren Verbindungen zur Likud-Partei auf. Er zeigt unter anderem, dass ein komplexes, gut organisiertes Netz von Gruppierungen im Untergrund agiert und seit den 80er Jahren systematisch Konflikte schürt, die seit dem Osloer Abkommen in eine offene Hasskampagne gegen den Politiker Itzak Rabin ausarteten. Es wird nachgewiesen, dass zahlreiche Rabbiner vor der Ermordung des israelischen Premiers den Talmud-Grundsatz des "Din Rodef" (des verdienten Todes eines Verfolgers) im Zusammenhang mit Rabin erwähnten. Zudem macht die Analyse der politischen Demonstrationen, die ab 1993 an Intensität zunahmen, auch die Rolle bestimmter rechter Politiker, zum Beispiel Benjamin Netanjahu, deutlich. Diese ließen den religiösen Extremisten auf zahlreichen Versammlungen freie Hand oder leisteten ihnen durch konstante Unterstützung und indirekte Billigung sogar Vorschub. Die letzte Massendemonstration, die einen Monat vor Rabins Ermordung stattfand, ist besonders aufschlussreich: Die Aufnahmen zeigen Netanjahu, die Menge grüßend, während die Demonstranten "Nieder mit Rabin" grölen und Transparente schwenken, auf denen eine Collage von Himmler in Nazi-Uniform mit Rabins Gesicht zu sehen ist, dessen Augen ausgestochen sind.
(arte)
Länge: ca. 61 min.
Cast & Crew
- Regie: Michael Karpin