01.07.2022 (arte Mediathek)
Deutsche TV-Premiere: 08.07.2022 (arte)
2004 entfachte eine vermeintlich harmlose Geste in den USA einen wahren Kulturkampf: Während der Halbzeitshow des 38. Super Bowls entblößte ein weißer Mann für den Bruchteil einer Sekunde die Brust einer schwarzen Frau. Es folgten Kongressanhörungen und endlose Kommentare in den Medien. Humoristinnen und Humoristen, Talkshow-Moderatorinnen und Moderatoren hatten Stoff ohne Ende. Zur Freude heranwachsender Teenager wurde der Clip wochenlang in Schleife gestreamt. Die Frau war Janet Jackson, eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Musikgeschichte. Der Mann war Justin Timberlake, der nach seinem Erfolg mit der Boygroup *NSYNC seit 2002 auf Solopfaden wandelte. Während Jacksons Karriere unter dem Vorfall litt, wuchs Timberlakes Berühmtheit über Nacht. 2018 trat er erneut bei der Halbzeitshow des Super Bowls auf. Janet Jacksons Name scheint hingegen bis heute auf einer schwarzen Liste zu stehen. Noch immer stellt sich die Frage, was damals genau geschah, und ob die Showeinlage tatsächlich Absicht war. Doch vor allem: Warum wurde Janet Jackson in der öffentlichen Debatte zur Schuldtragenden erklärt? Der Dokumentarfilm untersucht, welche Bürgerrechts- und Kulturbewegungen auf der Showbühne des Super Bowls 2004 aufeinanderprallten, und erklärt, warum der Skandal einer der erfolgreichsten Popmusikerinnen der Geschichte zum Verhängnis wurde. Zu Wort kommen unter anderem der ehemalige Commissioner der National Football League, die für die Produktion der Halbzeitshow verantwortlichen MTV-Manager sowie Politiker, die damals versuchten, die ausufernde Debatte in Schranken zu halten.
(arte)