Die Knastkonzerte des "Man in Black" sind legendär. Sie bewahren Johnny Cash vor dem eigenen Absturz, sind zugleich Comeback und großer Durchbruch. Zwei der berühmtesten Alben in Johnny Cashs Karriere waren Live-Mitschnitte von Konzerten vor amerikanischen Gefängnisinsassen: "Johnny Cash at Folsom Prison" (1968) und "Johnny Cash at San Quentin" (1969). Kaum ein Fan des "Man in Black" wird sich also "A Concert: Behind Prison Walls" entgehen lassen. Allerdings hat der Auftritt im Tennessee State Penitentiary mit den beiden Vorgänger-Shows wenig gemein: Die Stimmung ist deutlich gedämpfter, wenngleich sich Cash bei den Openern wie "Sunday Morning Coming Down" und "Jacob Green" wie gewohnt mächtig ins Zeug legt. Weitere Acts sind die in vielen Musikgenres erfolgreiche Linda Ronstadt, Country-Gitarrist Roy Clark und - eher etwas fehl am Platz - der Anzug tragende 70er-Jahre-Komiker Foster Brooks. Ronstadt besticht mit sanftem Pop-Blues, und der geborene Entertainer Clark bringt die Häftlinge mit Country-Klassikern im Stil von "Orange Blossom Special" zum Applaudieren. Was die schweren Jungs aber am meisten vom Hocker reißt, ist, wie könnte es anders sein, Johnny Cashs Finale mit "Sunday Morning Coming Down", "Folsom Prison Blues" - und natürlich dem berühmten, testosterongeladenen "Boy Named Sue". Das Album zu dem 1976 aufgezeichneten Live-Auftritt kam erst 2003, dem Todesjahr von Johnny Cash, bei Eagle Records heraus.
(arte)
Länge: ca. 50 min.
Cast & Crew
- Regie: Dick Carson