Der Dokumentarfilmer John Webster überzeugt seine Ehefrau und seine beiden Kinder, ein Jahr lang auf den Konsum von Erdöl und Erdölprodukten zu verzichten, ohne ihren mittelständischen Lebensstil aufgeben zu müssen. Dieser Enthaltsamkeitsbeschluss mit dem Ziel, zur Weltverbesserung beizutragen, hat ungeahnte Folgen, aus denen ein überaus witziges gesellschaftskritisches Protokoll entstanden ist, das Webster in sechs überaus bezeichnende "Rezepturen" gliedert, mit denen sich der Mensch der Katastrophe zu verweigern versucht. Katastrophenrezept 1: Das ist nicht mein Problem. Katastrophenrezept 2: Psychologische Verweigerung. Katastrophenrezept 3: Geerbte Vorstellungen sind schwer aufzugeben. Katastrophenrezept 4: Das Rationalisieren von Fehlverhalten. Katastrophenrezept 5: Festhalten an dem, was man hat. Katastrophenrezept 6: Der Mensch kann fast jedes Problem bewältigen, aber zunächst muss er sich überwinden. Der Kauf von Hygieneartikeln wie Toilettenpapier wird im Supermarkt zum Spießrutenlauf, die selbst gemixten Ersatzprodukte für die "falsch" verpackte Zahnpasta und Shampoos sind scheußlich. Die Cornflake-Packung mit Gratis-Plastikspielzeug erweist sich als ein echtes Problem. Und das Erreichen des Ferienhäuschens übers und am Wasser hat so seine Tücken, wenn man auf das Motorboot verzichten will. Der heißgeliebte Weihnachtsschmuck ist vornehmlich aus Plastik, beim Wunschzettel heißt es höllisch aufpassen. Und was macht man, wenn der Bus auf Stunden ausfällt, man aber eine Verabredung mit den besten Freunden hat? Erst als Webster kategorisch die Entfernung aller Gerätschaften aus Plastik verordnet, gleichgültig, wie lange sie schon im Familienbesitz sind, probt die Ehefrau den Aufstand. So lernt die Familie in diesem Jahr nicht nur, ihre eigenen Werte zu hinterfragen, zugleich werden auch ihre Willenskraft und das Familienglück selbst auf eine harte Probe gestellt.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 65 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.10.2010 (Bayerisches Fernsehen)
Cast & Crew
- Regie: John Webster