Im Juli 2000 gingen in Manila sintflutartige Regenfälle nieder. Sie lösten verheerende Erdrutsche auf der Müllhalde von Patayas zwölf Meilen nördlich der philippinischen Hauptstadt aus. Dort lebten über 3.500 Familien. Über tausend Menschen kamen unter den Trümmern um, und die Halde wurde vorübergehend geschlossen. Der Dokumentarfilm zeigt grausame Bilder dieses Dramas. Doch im Mittelpunkt stehen die Folgen der Haldenschließung für diejenigen, die sich am Fuß der Abfallberge in ärmlichsten Hütten niedergelassen hatten. Fünf Monate lang waren diese Menschen, die davon leben, wiederverwendbare Materialien zu sammeln und zu verkaufen, ohne Einkommen. Der japanische Regisseur Hiroshi Shinomiya zeigt das menschliche Elend ohne jede Beschönigung, indem er vier Familien begleitet, deren Alltag stets von den gleichen Schwierigkeiten Zeugnis ablegt: Unterernährung, Verschuldung, Kindersterblichkeit. Doch immer wieder leuchtet Hoffnung auf und wird Solidarität geübt. Die Kamera hält erschütternde Details dieser Existenzen eindringlich fest, um den Zuschauer wachzurütteln. Nach fünf Monaten wurde die Müllhalde wieder geöffnet. Das Leben geht weiter. Doch welch ein Leben, fragt man sich angesichts der Menschenmenge, die sich in Bergen von Abfall bewegt.
(arte)
Länge: ca. 78 min.
Deutsche TV-Premiere: 19.05.2003 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Hiroshi Shinomiya