Zwölf Frauen, heute alle über 70 Jahre alt, erinnern sich an ihre Kindheit in der süddeutschen Stadt Ulm. Sie gingen auf dieselbe Schule. Wer jüdischen oder christlichen Glaubens war und welche politische Haltung Eltern vertraten, spielte keine Rolle. Dies änderte sich mit der Machtergreifung der Nazis schnell und gründlich. Binnen kurzer Zeit wurde ein Großteil der Kinder und Jugendlichen in der Hitlerjugend und ihren Verbänden untergebracht. Es entstand die Gemeinschaft der „deutschen völkischen Jugend“, die mit Uniformen, Aufmärschen, Gruppenfahrten und Sportveranstaltungen den Alltag der Kinder mehr und mehr bestimmte. Ausgegrenzt und später verfolgt wurden alle, die aus dem völkischen Raster fielen, Kinder jüdischen Glaubens und solche mit sozialdemokratischen oder kommunistischen Eltern.
Langsam und geduldig, ohne kommentierenden Begleittext, setzen sich die Erinnerungen der Frauen zusammen zu einem vielschichtigen und eindringlichen Bild, unterstützt von Amateurfilmmaterial und persönlichen Dokumenten, die das Erinnerte in beunruhigende Nähe rücken. Die trennenden Erfahrungen, die unterschiedlichen Schicksale und Lebenswege werden spürbar. Für die einen hat es ein Kinderland in Ulm nach 1933 nicht mehr gegeben, für die anderen verliert es im Rückblick eine Unschuld, die es nie besessen hat.
Langsam und geduldig, ohne kommentierenden Begleittext, setzen sich die Erinnerungen der Frauen zusammen zu einem vielschichtigen und eindringlichen Bild, unterstützt von Amateurfilmmaterial und persönlichen Dokumenten, die das Erinnerte in beunruhigende Nähe rücken. Die trennenden Erfahrungen, die unterschiedlichen Schicksale und Lebenswege werden spürbar. Für die einen hat es ein Kinderland in Ulm nach 1933 nicht mehr gegeben, für die anderen verliert es im Rückblick eine Unschuld, die es nie besessen hat.
(MDR)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 01.10.1998
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Sibylle Tiedemann, Ute Badura
- Drehbuch: Sibylle Tiedemann, Ute Badura
- Produktion: Sibylle Tiedemann, Ute Badura
- Musik: Loek Dikker
- Kamera: Ute Badura
- Schnitt: Inge Schneider