Deutsche TV-Premiere: 10.10.2010 (arte)
Zwei Jahre lang hat der Maler und Filmemacher Jean-Michel Alberola das Leben in dem im Nordwesten Japans gelegenen Bergdorf Koyamaru mit der Kamera festgehalten. Im Zentrum seiner Aufnahmen steht der Ablauf des Alltags dreier alter Reisbauern-Ehepaare im Verlauf der Jahreszeiten. Während der erste Teil des Dokumentarfilms das Dorfleben im Winter und im Frühling zeigt, folgen im zweiten Teil Sommer und Herbst. Kamera und Mikrofon sind im zweiten Teil weniger weit von den Menschen entfernt. Man sieht die Dorfbewohner in ihren Gärten, bei ihren täglichen Arbeiten. Außerdem sind viel mehr Frauen zu hören, die im ersten Teil meistens ihren Ehemännern das Wort überließen. Beide Filme beschreiben zwar dieselbe Welt, unterscheiden sich aber im formalen Aufbau. Durch die frontale Annäherung an die Bewohner im zweiten Teil lässt der Schnitt hier Fakten, Worte und Gesten wohlgeordnet aufeinanderfolgen. Die politische Dimension des Dokumentarfilms zeigt sich im Widerstand der Dorfbewohner gegen die Geldwirtschaft und die programmierte Organisation der Einzelnen. Sie schotten sich in ihrem Bergdorf ab und wollen unbedingt an ihren natürlichen lokalen Traditionen festhalten.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Jean-Michel Alberola