In einem entlegenen Winkel von Tibet, nahe der chinesischen Grenze, wird gegen Ende der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts der kleine Tenzin Gyatso als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Dass dieses Kind ein besonderes ist, scheint zumindest seine Mutter früh zu ahnen. Tatsächlich wird Tenzin noch vor seinem dritten Geburtstag als Reinkarnation des Dalai Lama erkannt: Das unbefangene, dabei erstaunlich sich seiner selbst gewisse Kind soll einmal der religiöse und politische Führer des Landes sein. Zwei Jahre später wird Tenzin nach Lhasa gebracht und unter der Aufsicht des Regenten Reting Rinpoche von den bedeutendsten Gelehrten Tibets auf seine künftige Aufgabe vorbereitet. Schon früh gewinnt der zu einem Leben der Kontemplation angehaltene Kundun - so nennen ihn die Tibeter - Einblick in die politischen Implikationen seines Amtes: Die Oberschicht und auch die Lamas intrigieren hinter dem Rücken des verständigen Kindes. Zum jungen Mann herangewachsen, ist Tenzin entschlossen, den friedfertigen, aber auch rückständigen kleinen Staat behutsam zu reformieren - ein Vorhaben, das brutal durchkreuzt wird: 1949 fallen Maos Truppen in Tibet ein, um die chinesische Minderheit und das unterdrückte Volk zu "befreien". Der tibetische Buddhismus ist für die Kommunisten nur eine Verirrung, die es zu beseitigen gilt. Ein Jahr später wird Tenzin offiziell der 14. Dalai Lama. Obwohl er mit Mao verhandelt, sieht er sich zunehmend in die Defensive gedrängt, muss dem Leiden seines Volkes machtlos zuschauen - und gerät selbst in tödliche Gefahr. Um seine Sicherheit besorgt, drängen ihn seine Berater schließlich, nach Indien zu fliehen - eine schwere Entscheidung für den "Buddha des Mitleids".
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 134 min.
Deutscher Kinostart: 19.03.1998
Original-Kinostart: 16.01.1998 (USA)
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Martin Scorsese
- Drehbuch: Melissa Mathison
- Produktion: Barbara De Fina, Laura Fattori, Leslie Kobyluck, Roberto Malerba, Karen L. Thorson, Cappa, De Fina
- Produktionsauftrag: ZDF
- Produktionsfirma: Touchstone Pictures
- Musik: Philip Glass
- Kamera: Roger Deakins, Franco Ceraolo, Massimo Razzi, Alan Tomkins
- Schnitt: Thelma Schoonmaker
- Szenenbild: Francesca Lo Schiavo
- Maske: Hayat Ouled Dahhou
- Regieassistenz: Bernard Bellew, Norman Berns, E.J. Foerster, Abraham Fraser, Rachid Gaidi, Scott Harris, Ahmed Hatimi, Alberto Mangiante, Phil Marco, Barbara Pastrovich, Philip C. Pfeiffer, Jacki Phipps
- Ton: Tim J. Carroll
- Spezialeffekte: Conor Coughlan
- Stunts: Stefano Maria Mioni