Langeweile und Lebensüberdruss plagen den jungen Prinzen Leonce. Valerio, ein noch geübterer Müßiggänger, gesellt sich zu ihm. Die beiden verlassen den Hof, als der vertrottelte König Peter vom Reiche Popo seinen Sohn Leonce mit Lena vom Reiche Pipi vermählen will. Leonce und Lena, beide einander unbekannt und beide auf der Flucht vor dem Ehejoch, begegnen sich nun zufällig. Die Königskinder verlieben sich und kehren maskiert an den Hof Popo zurück, wo die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange sind. Das Lustspiel ?Leonce und Lena? ist nach ?Dantons Tod? das zweite Stück des jungen Georg Büchner. Der Zweiundzwanzigjährige schrieb es 1836 im Straßburger Asyl, ein Jahr nachdem ihm politische Verfolgungen den weiteren Aufenthalt in Deutschland unmöglich gemacht hatten. Es vergingen jedoch Jahrzehnte, bis lange nach dem Tod des Dichters das deutsche Theater eines der wenigen großen Lustspiele deutscher Sprache entdeckte. In ?Leonce und Lena? fasst Büchner seine Sozial- und Ständekritik in die Form eines satirischen Lustspiels. Er zeigt eine Welt, die wie ein Räderwerk mechanisch abläuft, mit Menschen darin, die den Marionettenfäden, an denen sie hängen, nicht entrinnen können, ja es eigentlich auch gar nicht wollen. Zu der revolutionären Kritik Büchners tritt auch der Zeitgeist der Romantik in der Form und im Lebensgefühl. Satire und Melancholie, Gefühl und Ironie vereinigen sich ? über allen aber steht das vielschichtige Spiel vom maskenhaften Leben.
(ZDFtheaterkanal)
Länge: ca. 130 min.
Cast & Crew
- Regie: Fritz Kortner
- Szenenbild: Jörg Zimmermann