Ein Jahr verbrachten Castaing-Taylor und Paravel mit Hochseefischern aus New England auf dem Meer, in den gleichen Gewässern, in denen Herman Melvilles Moby Dick gejagt wurde, um ein uraltes Gewerbe zu porträtieren. Dabei entstand eine überwältigende Bilderflut. Rund ein Dutzend Digitalkameras wurden an den Körpern der Fischer und an der Takelage des Kutters festgeschnürt. Die Kameras wurden herumgeschleudert, sie wurden zu Spielbällen für Wind und Wogen. Die Bilder entziehen dem Betrachter jede Orientierung, lassen Meer und Himmel perspektivisch miteinander verschmelzen. Das so entstandene Porträt von einem der ältesten Gewerbe der Menschheit thematisiert den Kampf zwischen Mensch, Maschine und Natur. Der Film beginnt mit einem Bibelzitat, welches Leviathan evoziert, ein Seeungeheuer der jüdisch-christlichen Mythologie, das in jedem Moment auftauchen und Chaos und Vernichtung über die Welt bringen kann. Der Dokumentarfilm warnt vor den Gefahren der Intensiv-Fischerei und führt gleichzeitig die wilde und packende Schönheit des Meeres in so noch nie gefilmten Bildern vor Augen. Die "New York Times" lobte den Film als außergewöhnlich "sinnliches und immersives Dokumentarfilmerlebnis". Der Film lief auf vielen Festivals, unter anderem im Jahr 2013 in der Sektion Forum auf der Berlinale und bei den Independent Spirit Awards in Los Angeles. Neben zahlreichen weiteren Preisen erhielt er auf dem Filmfestival in Locarno 2012 eine lobende Erwähnung und den FIPRESCI-Preis.
(arte)
Länge: ca. 83 min.
Deutscher Kinostart: 23.05.2013
Internationaler Kinostart: 09.08.2012
Original-Kinostart: 28.08.2013 (F)
Deutsche TV-Premiere: 10.05.2014 (GEO Television)