Originalpremiere: 18.02.1933
Der Zocker Willy Ferrière ist pleite und kann seine Schulden in der Kneipe nicht bezahlen, geschweige denn sich mit leichten Mädchen vergnügen. Deshalb beauftragt er Radek mit dem Mord an seiner Tante, einer reichen amerikanischen Witwe, die er beerben will. Von Radek manipuliert, belastet sich der geistig beeinträchtigte Joseph Heurtin selbst und wird schon bald verhaftet. Doch Kommissar Maigret, der in dem Fall ermittelt, gibt sich nicht mit den Beweisen zufrieden. Der arme Heurtin wäre allzu offensichtlich der Schuldige … In der Hoffnung, den wahren Mörder dingfest zu machen, organisiert der Kommissar Heurtins Ausbruch aus dem Gefängnis. Bei diesem Fall verliert Maigret auch das letzte Fünkchen Glauben an das Gute im Menschen, das ihm bis dahin geblieben war, denn bei seinen Ermittlungen wird er mit den abscheulichsten Seiten der menschlichen Seele konfrontiert. Einmal mehr macht sich Julien Duvivier ein Vergnügen daraus, in den Abgrund abzutauchen und das Böse in all seinen Schattierungen zu beschreiben …...
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Weil Georges Simenon mit den Verfilmungen zweier seiner Romane von Jean Tarride und Jean Renoir nicht zufrieden war, beschloss er, bei der Verfilmung von "La Tête d'un homme" selbst Regie zu führen. Doch das Vorhaben fiel ins Wasser. Julien Duvivier übernahm den Film und veränderte die zeitliche Abfolge der Handlung: Anders als im Roman zeigt er gleich zu Beginn das Verbrechen und enthüllt die Identität des Mörders. Im weiteren Verlauf des Films geht es also nicht darum, den Schuldigen zu finden, sondern dessen Motiv. Harry Baur verleiht der Figur des Maigret Jovialität; Valéry Inkijinoff, ein damals kaum bekannter russischstämmiger Schauspieler, arbeitet die tragische Persönlichkeit des psychisch gestörten Mörders sehr überzeugend heraus.
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